Chinas "revolutionärer" Hyperschall-Antrieb soll Mach 16 erreichen (Symbolbild zeigt USAF F-16D Falcon)

Chinas "revolutionärer" Hyperschall-Antrieb soll Mach 16 erreichen (Symbolbild zeigt USAF F-16D Falcon)

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Science

Chinas "revolutionärer" Hyperschall-Antrieb soll Mach 16 erreichen

"Revolutionär" soll laut chinesischen Medien der neuartige Antrieb sein, den ein Forschungsteam entwickelt hat. Der Detonationsmotor soll einem Fluggerät eine Geschwindigkeit von bis zu Mach 16 verleihen. Das wären in etwa 19.600 km/h. 

Der Antrieb soll deutlich weniger Treibstoff benötigen als reguläre Jet-Triebwerke und noch weitere Vorteile aufweisen. Er könne ein Fluggerät auf eine Höhe von 30 Kilometer befördern und dadurch interkontinentale Flüge in wenigen Stunden ermöglichen.

Bei dem Antrieb handelt es sich in erster Linie um einen rotierenden Detonationsmotor. Mit dem so genannten "Rotating Detonation Engine"-Triebwerk (RDE) soll Mach 7 erreicht werden. Für höhere Geschwindigkeiten wechsle der Antrieb in einen zweiten Modus, heißt es in einem Bericht der South China Morning Post. 

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Eine kontinuierliche Detonationsmaschine

Ab Mach 7 soll die Stoßwelle aufhören zu rotieren und ein geradliniges Detonationsformat annehmen, das sich auf eine kreisförmige Plattform am Heck des Triebwerks konzentriert. Durch die extrem hohe Geschwindigkeit der einströmenden Luft soll der Kraftstoff selbständig detonieren, wenn er diese hintere Plattform erreicht. 

Detonationen bleiben dabei die Hauptantriebskraft. Der Übergang vom rotierenden in den geradlinigen Detonationsprozess stellt das Forschungsteam bislang noch vor Herausforderungen, die es in weiteren Entwicklungsschritten lösen will. 

Bei RDE-Triebwerken werden in einer kreisförmigen Kammer permanent kontrollierte Explosionen ausgelöst, wodurch Druckwellen gebildet werden - eine kontinuierliche Detonationsmaschine. Auch die NASA und zahlreiche Unternehmen forschen an RDE-Antrieben, wie in dem Video zu sehen ist.

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Hohe Energieeffizienz

Diese Detonationswellen werden in eine Richtung gelenkt, sodass Fluggeräte mit dem daraus resultierenden Schub angetrieben werden können. Ein Nachteil ist, dass RDE-Triebwerke extrem laut sind. Außerdem muss das Material permanente Schockwellen aushalten.

Vorteilhaft ist hingegen, dass sie im Gegensatz zu Staustrahltriebwerken (Ramjet beziehungsweise Scramjet) bereits ab 0 km/h eingesetzt werden können und ein Fluggerät vom Start weg beschleunigen können. Bei Ramjet oder Scramjet muss zunächst eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht werden, damit sie ein Fluggerät antreiben können.

In Sachen Treibstoffverbrauch soll der Wirkungsgrad von "Rotating Detonation Engine"-Triebwerken bei knapp 80 Prozent liegen, schreibt Interesting Engineering. Herkömmliche Strom- beziehungsweise Strahltriebwerken würden nicht über 30 Prozent hinauskommen.

Noch nicht einsatzfähig

Noch ist dieses als "revolutionär" beschriebenes Triebwerk nicht viel mehr als ein Artikel in einem wissenschaftlichen Magazin - dem Chinese Journal of Propulsion Technology. Doch die Technologie rund um "Rotating Detonation Engine"-Antriebe macht immer größere Fortschritte. 

Erst im September wurde bekannt, dass ein solcher Detonationsmotor angeblich in einer Drohne getestet wurde. Sollten sich RDE-Antriebe als massentaugliche Triebwerke herausstellen, könnten sie tatsächlich die Luftfahrt nachhaltig verändern.

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