
Polaris Aurora
Deutschland gibt Bau von Hyperschallflugzeug in Auftrag
Das deutsche Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat das Bremer Raumfahrtunternehmen Polaris mit der Entwicklung und dem Bau eines Hyperschall-Experimentalflugzeugs beauftragt. Dies geht aus einer Mitteilung von Polaris hervor, die auf LinkedIn veröffentlicht wurde.
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Aurora soll 28 Meter lang sein und eine Nutzlastkapazität von bis zu einer Tonne haben. Das Hyperschallflugzeug soll horizontal starten und vollständig wiederverwendbar sein. Es soll primär als Testumgebung und experimentelle Plattform für verteidigungsbezogene sowie wissenschaftliche oder institutionelle Forschung dienen, wie es heißt. Zusätzlich kann das Fahrzeug mit einer weiteren Startstufe als Trägerrakete für Kleinsatelliten eingesetzt werden.

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Aerospike-Triebwerk?
Aurora nutzt ein mehrstufiges Antriebssystem: 4 Turbofan-Triebwerke für Start und atmosphärischen Flug sowie 2 Raketentriebwerke für den Weltraumflug, möglicherweise mit Aerospike-Technologie.
Aerospike-Triebwerke nutzen einen zentralen "Spike" oder Stachel, der von einem ringförmigen Verbrennungsraum umgeben ist. Damit unterscheiden sie sich deutlich von herkömmlichen glockenförmigen Düsen. Sie sollen dadurch unter anderem aerodynamischer sein und versprechen geringeren Treibstoffverbrauch. Das wird auch erreicht, indem sich das Triebwerk flexibel an unterschiedliche atmosphärische Druckverhältnisse anpassen kann. Gewöhnliche Triebwerke sind nur für den Druck in einer bestimmten Höhe optimiert.
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Die Technologie wird seit den 50er-Jahren erprobt, konnte sich aber bisher nicht durchsetzen. Vor allem die Kühlung stellte sich bisher immer als großes Problem dar, weswegen es bis heute kein kommerzielles Aerospike-Triebwerk gibt.

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Polaris hat bereits Erfahrung mit der Entwicklung von Aerospike-Triebwerken. Im Oktober 2024 gelang dem Unternehmen der erste erfolgreiche Flugtest eines solchen Triebwerks mit seinem Demonstrator Mira II.

Polaris Mira II
© Polaris
Zeitplan
Den ursprünglichen Plänen von Polaris zufolge soll Aurora bereits 2028 den Flugbetrieb starten. Ende 2025 soll der Nova-Demonstrator fliegen, der 8 Meter lang und 1,5 bis 2 Tonnen schwer sein wird.
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