
Forscher warnen: Windkraft könnte ein riesiges Problem bekommen
Forscher warnen: Windkraft könnte ein riesiges Problem bekommen
Die Energieausbeute aus Windkraftanlagen hängt wenig überraschend direkt von den Windverhältnissen ab. Gibt es keinen Wind, gibt es auch keine Energie. Genau das könnte der nachhaltigen Energieproduktion aus Windkraftanlagen zum Verhängnis werden.
Die Erderwärmung als Folge des Klimawandels könnte dazu führen, dass die globalen Windgeschwindigkeiten deutlich abnehmen. Das Phänomen ist als "Wind Stilling" bekannt und wurde von Gan Zhang, Klimaforscher an der University of Illinois Urbana-Champaign untersucht.
Der Wind nimmt ab
Seit den 1960er Jahren nehmen die Windgeschwindigkeiten an der Erdoberfläche ab, wie bereits mehrere Studien gezeigt haben. In den kommenden Jahren könnte sich das "Wind Stilling" noch verschärfen und damit die Windenergie in Gefahr bringen, heißt es in der aktuellen Studie von Zhang.
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Drastischer Rückgang erwartet
Der Rückgang des Windes sei in den Tropen und in den Polarregionen am größten. Hier könnten die Windgeschwindigkeiten bis 2050 um 15 Prozent abnehmen. Für Nordamerika und Europa ist laut Studie ein Rückgang der Windgeschwindigkeiten im selben Zeitraum um ungefähr 5 Prozent zu erwarten.
Zwischen 2071 und 2100 rechnet Zhang mit einem drastischen Rückgang um bis zu 25 Prozent. Je nachdem, wie sich der Klimawandel bis dahin ausgestaltet, könnten die Windgeschwindigkeiten im schlimmsten Fall sogar um bis zu 40 Prozent zurückgehen.
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Deutlich weniger Energieausbeute
Eine Reduktion des Windes um 5 Prozent bis 2050 klingt vielleicht nicht viel. Für Windkraftanlagen könnte dies jedoch einen herben Rückschlag bedeuten. Bereits kleinere Schwankungen bei den Windverhältnissen führen nämlich zu großen Unterschieden bei der Energieausbeute.
Die Uni Leipzig rechnet beispielsweise vor: "Die Windleistung wächst mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit. Mit anderen Worten: Eine Verdopplung der Windgeschwindigkeit ergibt die 8-fache Windleistung."
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Auswirkungen unklar
Ob die Auswirkungen des "Wind Stilling"-Phänomens durch effizientere und leistungsstärkere Windturbinen oder durch noch größere Windkraftanlagen abgefedert werden kann, bleibt abzuwarten. Über die Schwankungen der globalen Winde, deren Auswirkungen und Ursachen herrscht unter Wissenschaftlern zudem keine Einigkeit.
Ein bereits ältere Studie aus dem Jahr 2015 kam damals zu dem Ergebnis, dass sich das "Wind Stilling" seit 2013 umgekehrt hat und die globalen Windgeschwindigkeiten wieder zunehmen. Wie sich die Windverhältnisse tatsächlich entwickeln werden, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.
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