Yale Smart Indoor Camera

Yale Smart Indoor Camera im Test

© Yale

Produkte

Yale Smart Indoor Camera im Test: Simple WLAN-Kamera mit Personenerkennung

Die Yale-Kamera kommt mit Personenerkennung, aber ohne Akku.

WLAN-Überwachungskameras erlauben es, das eigene Heim via Smartphone immer im Blick zu haben. Die Geräte sind heute in der Regel kompakt und man muss sich dafür auch nicht in Unkosten stürzen. Entsprechende Kameras sind schon deutlich unter 100 Euro zu haben. 

Eine davon kommt vom Smart-Home-Unternehmen Yale, das man ansonsten etwa von smarten Schlössern kennt und das zum schwedischen Schließtechnik-Konzern Assa Abloy gehört. Die Kamera verspricht Full HD, Personenerkennung und 2-Weg-Audio. Ich habe das Gerät, das um 60 Euro verkauft wird, getestet. 

➤ Mehr lesen: Reolink Altas PT Ultra im Test: Überwachungskamera mit Riesen-Akku

Äußeres und Inbetriebnahme

Die Yale Smart Indoor Kamera hat ein relativ dezentes Äußeres. Sie kann entweder mittels kipp- und drehbarem Standfuß auf einer Oberfläche abgestellt werden, oder per Wandhalterung montiert werden. Mit einem Gewicht von rund 100 Gramm könnte man die Wandhalterung theoretisch sogar ankleben, falls man nicht schrauben möchte. Ein Akku ist nicht integriert, die Stromversorgung läuft über einen USB-C-Port über das mitgelieferte Netzteil. 

Beispielvideo beim Betreten der Wohnung:

Das Einrichten funktioniert sehr einfach. Zuerst muss man die Yale-App installieren und sich registrieren. Ist das erledigt, kann man die Kamera einfach durch Scannen eines QR-Codes dem Account hinzufügen. Das funktioniert in nur wenigen Sekunden. 

Wenn man das meiner Meinung nach empfehlenswerte Alarm-System von Yale nutzt, kann man die Kamera nahtlos einbinden. 

➤ Mehr lesen: Yale Smart Alarm im Test: Alarmanlage funktioniert auch bei Stromausfall

Die Bildqualität und 2-Weg-Audio

Hat man die Kamera einmal korrekt positioniert, kann man sofort auf sie zugreifen und direkt einen Live-Feed anzeigen. Die Bildqualität kann sich dabei sehen lassen. Sowohl bei guten Lichtverhältnissen, als auch die Nachtsicht mit einer Reichweite von bis zu 6 Metern, liefert gute Bilder. 

Ein maximal 8-facher Digitalzoom erlaubt es außerdem, bei Bedarf in das Bild zu zoomen, was ebenfalls praktisch sein kann. Der Blickwinkel, den die Kamera abdeckt, beträgt 110 Grad. Hier ein weiteres Beispielvideo:

Die Kamera kann nicht nur Ton aufnehmen, sondern ihn über einen integrierten Lautsprecher auch ausgeben. Das heißt, man kann sich direkt mit Menschen, die sie filmt, unterhalten. In welcher Situation man dieses Feature in der Praxis wirklich braucht, ist mir allerdings nicht ganz klar. 

Lokaler und Cloud-Speicher

Zusätzlich verfügt die Kamera über integrierte Bewegungserkennung. Das heißt, wenn sich im Blickfeld der Kamera etwas tut, wird man über die App benachrichtigt und es wird ein Videoclip aufgezeichnet. Die Länge des Clips lässt sich von 10 bis 60 Sekunden regulieren. Der Clip wird standardmäßig im internen Flash-Speicher des Gerätes gesichert. Wie groß dieser ist, darüber finden sich in der Dokumentation allerdings keine Angaben. Er ist jedenfalls im Alltag ausreichend. Derzeit zähle ich nach einem Monat regelmäßigem Betrieb insgesamt 55 jeweils 10-sekündige Clips, die noch abrufbar sind.

Wer die aufgezeichneten Videos auch in der Cloud absichern möchte, muss ein kostenpflichtiges Abo bei Yale abschließen. Für 4 Euro pro Monat werden die Clips eines Monats in der Cloud abgesichert und können von dort abgerufen werden. Der Vorteil: Auch, wenn einem die Kamera gestohlen wird, bleiben die Videos erhalten.

Bewegungserkennung

Man kann dabei auch die Art der Bewegungserkennung einstellen. Also, ob man bei jeder Bewegung benachrichtigt werden möchte, oder nur dann, wenn die Kamera meint, Personen zu registrieren. Zusätzlich kann man die Empfindlichkeit der Bewegungserkennung 5-stufig von “sehr niedrig” bis “sehr hoch” regulieren. Es gibt auch eine Haustiererkennung, die ist allerdings leider nur im oben erwähnten kostenpflichtigen Abo nutzbar. 

Im Test präsentierte sich die Personenerkennung als mittelmäßig treffsicher. Bei der Einstellung “Personenerkennung” mit Empfindlichkeit “mittel” wurde so gut wie jede Vorbeifahrt des Staubsaugerroboters als vermeintliche Person erkannt. Sogar das Leuchten des Saugroboters-Scheinwerfers wurde im folgenden Clip mit “Mensch entdeckt” gemeldet. 

Die Bewegungserkennung der Kamera kann man entweder manuell aktivieren oder deaktivieren, oder sie automatisiert durchführen. Möglich ist es, entweder einen entsprechenden Zeitplan zu erstellen oder die Kamera auf Basis einer Location scharfzustellen. 

➤ Mehr lesen: 44 Prozent nutzen Überwachungskameras, nur wenige halten sich ans Gesetz

Zonen

Unter anderem um Fehlalarme zu vermeiden, erlaubt es die Yale-Kamera eine Zone im Bildausschnitt zu bestimmen, in der Bewegungen erkannt werden. Das heißt, der Alarm wird dann nur bei Bewegungen in diesem Bereich ausgelöst und nicht, wenn außerhalb dessen etwas registriert wird. 

Ein Beispiel wäre etwa, wenn die Kamera so ausgerichtet ist, dass ein Fenster im Bildbereich ist. Wenn man vermeiden möchte, dass jede Bewegung draußen, die durch das Fenster sichtbar ist, den Alarm auslöst, legt man die Zone so fest, dass nur Bewegungen im Inneren auslösen. 

Auch kann man einen Teil des Bildes als Privatsphären-Zone festlegen. Alles im gewählten Bereich wird dann ausgeblendet. Man sieht es also weder in der Live-Ansicht, noch in den Aufzeichnungen und es werden auch keine Bewegungen dort registriert. 

Yale Smart Indoor Camera - Wandmontage

Die Wandmontage der Kamera

Fazit

Die Yale Smart Indoor Camera ist eine solide Überwachungskamera für den Indoor-Bereich. Positiv fallen die einfache Einrichtung und die gute Bildqualität auf. Auch die detaillierte Zonen-Einstellung bei der Bewegungserkennung ist ein willkommenes Feature. 

Etwas negativ ist die etwas überempfindliche Personenerkennung. Indem man die Erkennungszone anpasst, kann man hier allerdings zumindest manuell ein bisschen gegensteuern, um zu viele Fehlalarme zu verhindern. Ebenfalls etwas unnötig verschachtelt kommen mir App und Einstellungen vor. Gewöhnt man sich aber daran, wo man was findet, funktioniert sie zumindest, wie sie soll. 

Pro und Contra

Pro

  • Gute Bildqualität
  • Umfangreiche Zonen-Einstellungen
  • Nahtlose Integration in Yale-Ökosystem

Contra

  • Personenerkennung etwas übermütig
  • Haustiererkennung nur im Abo

Auf das Ökosystem kommt es an

Mit einem Preis von 60 Euro liegt die Yale-Kamera preislich im Mittelfeld. Die Konkurrenz für Kameras im Indoor-Bereich ist jedenfalls hart. Bei der Amazon-Eigenmarke Blink bekommt man etwa um weniger Geld sogar 2 Kameras. Auch dieses Gerät von Reolink bietet Personen- und Haustiererkennung sowie 2-Weg-Audio unter 50 Euro. 

Am Ende des Tages ist die Kamera jedenfalls auch eine Ökosystem-Frage. Wenn man etwa schon ein smartes Türschloss oder etwa die Yale-Alarmanlage nutzt, kann man sich die Kamera ohne Bedenken als Ergänzung anschaffen. Wenn man schon Kameras anderer Hersteller nutzt, ist es in der Regel auch ratsam in diesem Ökosystem zu bleiben, nachdem man für 3 verschiedene Geräte bestenfalls nicht 3 verschiedene Apps installieren möchte. 

Warum wir Partnerlinks einsetzen

Unsere Artikel entstehen in redaktioneller Unabhängigkeit. Die futurezone kann aber eine Provision erhalten, wenn ihr über einen der verlinkten Shops etwas kauft. Was das bedeutet, erfahrt ihr hier.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

mehr lesen
Thomas Prenner

Kommentare