Elon Musk gewinnt Gerichtsstreit wegen SolarCity-Übernahme
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Tesla-Chef Elon Musk hat sich in einem Rechtskonflikt mit Aktionär*innen wegen der umstrittenen Übernahme der verlustreichen Ökostromfirma SolarCity durchgesetzt. Der zuständige Richter schlug sich in einem Urteil vom Mittwoch (Ortszeit) auf Musks Seite und befand, dass Tesla für SolarCity keinen übermäßig hohen Preis gezahlt habe.
Freunderlwirtschaftsverdacht
Die Kläger*innen hatten Musk beschuldigt, den Deal zulasten der Tesla-Aktionär*innen durchgedrückt zu haben, um das ihrer Ansicht nach damals de facto insolvente Unternehmen zu retten. Tesla hatte SolarCity 2016 für rund 2,6 Milliarden Dollar geschluckt.
Kritiker*innen hatten Musk damals Interessenskonflikte vorgeworfen, da er zugleich größter Anteilseigner und Verwaltungsratschef bei SolarCity war. Außerdem gab es von Anfang an den Verdacht der Freunderlwirtschaft, da die Firma von einem Cousin Musks geführt wurde und auch Tesla-Mitgründer JB Straubel im Verwaltungsrat saß. Beide Unternehmen schrieben zu der Zeit regelmäßig rote Zahlen. SolarCity galt zum Zeitpunkt des Deals als finanziell stark angeschlagen.
Berufungsmöglichkeit wird geprüft
Der Richter stimmte den klagenden Aktionär*innen zwar zu, dass Musk einen zu großen Einfluss auf die Übernahme genommen und sich angesichts seiner persönlichen Verwicklungen nicht ausreichend bei den Verhandlungen zurückgenommen habe. Er zog jedoch das Fazit, dass dies letztlich kein entscheidender Faktor für die Transaktion gewesen sei. Ob Musk den Fall damit abhaken kann, bleibt allerdings abzuwarten. Ein Anwalt der Kläger*innenseite erklärte in US-Medien, dass er Optionen prüfe, um Berufung gegen das Urteil einzulegen.
Kommentare