Pilotprojekt

Erstes Elektroauto-Carsharing in Österreich

In der Stadt Salzburg geht am 1. März das erste Carsharing-Projekt in Österreich in Betrieb, das ausschließlich auf Elektroautos setzt. Fünf Ausleihstationen mit zehn Fahrzeugen stehen den Kunden in der ersten Ausbaustufe von EMIL, so der Name der gemeinsamen Tochtergesellschaft der Projektbetreiber Salzburg AG und Rewe, zur Verfügung. Bis 2016 sollen 40 Stationen in der Stadt Salzburg entstehen.

Wirtschaftlich in wenigen Jahren
Die Partner Salzburg AG und der Handelskonzern Rewe investieren rund eine Mio. Euro in die erste Ausbaustufe, sagte Salzburg-AG-Vorstandssprecher August Hirschbichler am Mittwoch bei der Projekt-Präsentation. Wenn die Fahrzeuge sechs Stunden pro Tag ausgelastet seien, könnte das Modell in einigen Jahren wirtschaftlich betrieben werden, meinte Peter Breuss, technischer Direktor der Rewe International AG. Läuft das Pilotprojekt in Salzburg erfolgreich, soll EMIL auch in anderen Städten in Österreich umgesetzt werden.

„Wir wollen Impulse für alternative Formen der Mobilität setzen“, begründete Breuss das Engagement seines Unternehmens. Salzburg habe als Modellregion für Elektromobilität dafür beste Ausgangsbedingungen. Als Standorte für die Verleihstationen sind unter anderem auch Filialen des Handelsunternehmens geplant.

Buchung über Internet oder Smartphone
Mit dem Carsharing wolle man dem öffentlichen Verkehr keine Konkurrenz machen. Es gehe darum, die „letzte Meile“ für Nutzer von Bus und Bahn abzudecken, sagte Hirschbichler: „Wenn jemand ein Auto benötigt, soll er unkompliziert auch eines zur Verfügung haben.“ Für die Besitzer von Jahreskarten des Salzburger Verkehrsverbunds gibt es deshalb einen günstigeren Tarif bei EMIL. Je nach gewähltem Modell zahlt man als Nutzer zwischen 5,50 und 6 Euro pro Stunde sowie 0,25 bzw. 0,29 Cent pro Kilometer. Gebucht wird das Auto nach einer einmaligen persönlichen Registrierung über Internet http://www.fahre-emil.at oder Smartphone.

Carsharing mit Elektroautos sei gerade in Städten eine sinnvolle Alternative, steht auch Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (S) hinter dem Projekt. Er will die Mitarbeiter der Stadtverwaltung motivieren, das System im Dienst zu nützen. Laut einer Studie des Verkehrsclubs Österreich kann ein Carsharing-Auto bis zu acht Privat-Pkw ersetzen. Mit einem in der Stadt gut verteilten Netz an Verleihstandorten könne man Menschen dazu bewegen, auf ein eigenes Auto oder ein Zweitauto zu verzichten, sind die Betreiber überzeugt.

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