Umsatzrückgang

Internet setzt Musikmarkt weiter zu

Der österreichische Musikmarkt sah sich auch im vergangenen Jahr mit den Herausforderungen von Internet und Downloads konfrontiert. Insgesamt wurden quer über alle Formate 23 Millionen Alben und Singles verkauft, ein Absatzplus von fünf Prozent. Gleichzeitig ergibt sich aber ein Umsatzminus von 8,8 Prozent im Vergleich zum Jahr davor, wie der Verband der Österreichischen Musikwirtschaft (IFPI Austria) heute, Mittwoch, in einer Aussendung mitteilte.

186 Mio. Euro wurden umgesetzt, wobei für 2010 erstmals die Einkünfte der Verwertungsgesellschaft LSG miteingerechnet wurden.
Im Jahr davor wurden die Lizenzeinnahmen noch nicht addiert, rückblickend ergibt sich damit ein Umsatz von 204 Mio. Euro für 2009. Die Einnahmen der LSG sind in beiden Jahren annähernd gleichgeblieben und beliefen sich auf rund 22 Mio. Euro. Die Einkünfte resultieren aus der öffentlichen Wiedergabe von Musikaufnahmen in Discos oder Restaurants, aus Rundfunksendungen sowie der Leermedien- und Kabelvergütung.

CD bleibt Nummer eins
Cashcow Nummer eins ist nach wie vor die CD mit 125 Mio. Euro und einem Anteil von 74 Prozent am Gesamtmarkt, der Rückgang von 148 Mio. Euro ist aber unübersehbar. Eine Steigerung verzeichnen konnte dafür der Online-Musikmarkt, wenngleich dieser Bereich mit einem Plus von 34 Prozent und einem Umsatz von 21,2 Mio. Euro den allgemeinen Rückgang noch nicht kompensieren kann.

So resümiert auch Franz Medwenitsch, Geschäftsführer der IFPI Austria: „Es muss gelingen, die steigende Nachfrage am Online-Musikmarkt besser zu monetarisieren. Vor dieser Herausforderung stehen alle Content-Branchen.“ Das stärkste Segment im Online-Bereich ist der Download von ganzen Alben mit 8,2 Mio. Euro, knapp gefolgt von Einzeltitel mit 7,6 Mio. Euro. Das hier eine wachsende Nachfrage besteht, zeigen auch die legalen Angebote: So gibt es in Österreich bereits rund 25 Online-Musikshops, die mehr als 13 Mio. Titel im Sortiment haben.

Download ist Mainstream
„Der Downloadmarkt ist längst Mainstream, jetzt wird der schnelle Zugang zu Musik anstelle des Besitzes immer wichtiger“, bewertet Hannes Eder, Präsident des heimischen Verbands der Musikwirtschaft, den Wandel. Ein bereits in den vergangenen Jahren spürbarer Aufwind für das Liebhaber-Produkt Vinyl bestätigte sich auch 2010: Eine Million Euro Umsatz bedeuten ein Plus von 20 Prozent. Ebenso steigern konnten sich die Musik-DVDs um sieben Prozent auf 14 Mio. Euro.

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