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Neue Frist

EU: Aus für Halogen-Lampen ab September 2018

Die Aufschiebung des Verbots für den Verkauf um zwei Jahre haben Vertreter der EU-Staaten am Freitag in Brüssel entschieden. Was die Branche freut, enttäuscht Umweltschützer. Betroffen sind Halogenleuchten der Effizienzklasse D, die vor allem in der klassischen Birnenform erhältlich sind. Seit 2009 war diese Halogenlampen-Abschaffung bereits für 2016 geplant.

Für platte Spotlampen, wie sie bei Deckenstrahlern oder Schreibtischlampen genutzt werden, gibt es keine Frist, ihr Verkauf wird nicht verboten. Dass die ineffizientesten Halogenleuchten vom Markt verschwinden sollen, war bereits vor Jahren beschlossen worden. Nach Angaben der EU-Kommission verbrauchen Halogenleuchten teils fünfmal mehr Energie als die fortschrittlichen LEDs.

Industrie begrüßt Gnadenfrist

Jürgen Waldorf vom Elektronik-Branchenverband ZVEI ist froh über die Gnadenfrist. Sie schaffe mehr Auswahl für Verbraucher, zumal es für Halogenleuchten in einigen Bereichen noch keine gute Alternative gebe: „Der Vorteil von Halogenlampen ist, dass sie auch bei den üblichen Dimmern gut funktionieren“, erklärt er. Vorratskäufe für das Jahr 2018 will er Verbrauchern aber nicht empfehlen, da er mit großen Fortschritten bei LED-Leuchten rechnet: „Da kommt noch ganz viel.“

Umwelt-Organisationen wie Global 2000 sind mit der Gnadenfrist freilich nicht zufrieden. "Eine Verschiebung um zwei Jahre würde Konsumenten in Europa 6,6 Milliarden Euro bzw. 33 Terrawattstunden an versäumten Energieeinsparungen kosten, das entspräche fast der Hälfte des Stromverbrauchs in Österreich", heißt es hierzu.

Kritik von Umweltschützern

Laut einer aktuellen Studie habe die Effizienz bei LED-Lampen seit dem Verbot des Glühbirnen-Verkaufs bereits weitaus schneller zugenommen als ursprünglich erwartet, heißt es seitens der Umweltorganisationen. LED-Lampen wurden auch schneller billiger als ursprünglich erwartet.

Umweltschützer loben daher die LED. Über ihre Lebensdauer könne sie 200 Euro im Vergleich zur Halogenlampe sparen, rechnet der Bund für Umwelt- und Naturschutz vor. Doch mit der Verschiebung fehle der Industrie der Anreiz für rasche Verbesserungen, kritisiert die Kampagne Coolproducts, in der sich verschiedene Umweltschutzorganisationen zusammengeschlossen haben.

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