Das Geld wurde von einem Konto bei der New Yorker Federal Reserve Bank gestohlen
Das Geld wurde von einem Konto bei der New Yorker Federal Reserve Bank gestohlen
© REUTERS/BRENDAN MCDERMID

Kriminalität

Hacker stehlen eine Milliarde Dollar per Überweisung

Wie nun bekannt wurde, gelang es Anfang Februar Hackern, in die Systeme der Zentralbank von Bangladesch einzudringen und sich Zugriff auf ein Konto zu verschaffen, das die Bank bei der Federal Reserve Bank in New York hält. Von dort wurde laut Heise knapp eine Milliarde Dollar an ein Konto nach Asien überweisen. Angestoßen wurde die Überweisung über das SWIFT-Netz, das Transaktionen von weltweit rund 10.000 Banken abwickelt.

Knapp eine Milliarde Dollar wurde so auf fremde Konten überwiesen. Als die Zentralbank Bangladesch die Vorgänge bemerkte, machte sie einen Großteil der Überweisungen wieder rückgängig, allerdings gelang das nur bei rund 90 Prozent des gestohlenen Betrages. Knapp 100 Millionen Dollar bleiben vorerst verschwunden.

Details noch offen

Wie genau es möglich war, dass der Transfer durchgeführt wurde, ist derzeit noch unklar. Möglich wäre etwa, dass die Verbrecher einen gefälschten Bankenabsender genutzt haben, um sich Zugang zu dem eigentlich sehr streng abgesicherten Netz zu verschaffen.

Insgesamt 30 Aufträge wurden per SWIFT abgesetzt, fünf davon gingen durch. Als Überweisungszwecke waren Infrastrukturprojekte in Bangladesch angegeben. Wer hinter dem Angriff steht, ist noch völlig unklar. Vereinzelt war in Berichten die Rede von „chinesischen Hackern“. Konkrete Hinweise darauf gibt es jedoch noch nicht.

Die Zentralbank von Bangladesch beschuldigte laut Reuters in weiterer Folge auch die Federal Reserve Bank, die jedoch jede Schuld von sich wies. Demnach gebe es keine Hinweise darauf, dass das System der New Yorker Bank kompromittiert wurde.

Finanzminister nicht informiert

Der Finanzminister Bangladeschs, Abul Maal Abdul Muhith, habe von dem Vorfall erst aus der Zeitung erfahren. Erst auf Nachfrage habe die Bank ihm Details zu dem Diebstahl genannt. Begründet wurde dies damit, dass die laufenden Ermittlungen nicht gefährdet werden sollten. In weiterer Folge erklärte Muhith, dass die Bank seines Landes keine Schuld trage und kündigte eine Klage gegen die New Yorker Federal Reserve Bank an.

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