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Kampf gegen unerwünschte Drohnen: Das Wettrüsten hat begonnen

Drohnen können missbraucht werden, um Flugzeuge zu gefährden, Waren zu schmuggeln oder Menschen zu überwachen oder anzugreifen. Im Sommer 2018 entging ein Airbus A321 nur knapp einem Zusammenstoß mit einer Drohne. Solche Zwischenfälle häufen sich seit einigen Jahren. Allein in Großbritannien gab es im vergangenen Jahr 92 Luftfahrtzwischenfälle mit Drohnenbeteiligung, wie die BBC berichtet.

In Syrien setzt der Islamische Staat Drohnen mittlerweile regelmäßig als Waffen ein. In England schmuggeln Kriminelle Drogen und Handys mit Drohnen in Gefängnisse. All diese Vorfälle führen dazu, dass auch das Angebot an technischen Abwehrmaßnahmen wächst. Firmen wie Droptec, OpenWorks Engineering und DroneDefence liefern Kanonen, die Drohnen mit abgefeuerten Fangnetzen unschädlich machen. Diese Systeme werden bei Staatsbesuchen von Politikern bereits eingesetzt.

Viele Optionen

OpenWorks bietet auch eine autonom agierende Netzkanone an, die einen vorgegebenen Bereich des Luftraums automatisch überwacht und eindringende Drohnen automatisch vom Himmel holt. Andere Anbieter haben Abwehrdrohnen im Sortiment, die unerwünschte unbemannte Flugobjekte mit Netzen im Flug unschädlich machen sollen. Auch die Systeme zum Aufspüren unerwünschter Drohnen werden ausgefeilter.

Am britischen Southend Airport wurde ein System getestet, das optische Sensoren nutzt und gleichzeitig den Funkkontakt der Drohnen mit ihrer Fernsteuerung nutzen, um die Flugobjekte auszuspüren. Metis Aerospace, der Hersteller des Systems, möchte es auch zum Schutz von Sport- und Musikgroßveranstaltungen anbieten.

Gefahr für Menschen

Ein britisches Gefängnis hat ein System aus Sensoren installiert, das anfliegende Drohnen erkennen soll. Eindringlinge werden mit Störsignalen ins Visier genommen, die ein weiteres Vordringen der Drohne ins Sperrgebiet verhindern. Da die meisten Drohnen bei Signalverlust zum Ort des letzten Kontakts zurückkehren, haben die Behörden so auch eine Chance, den Piloten aufzuspüren.

Das Problem, das die meisten Abwehrsysteme haben ist, dass sie nicht einfach zu bedienen sind. Das soll sich durch Systeme mit künstlicher Intelligenz, die selbstständig agieren, ändern. Daneben gibt es auch rechtliche Probleme, da vom Himmel geholte Drohnen beispielsweise auch eine Gefahr für Menschen am Boden darstellen können. Bestehende Schutzmaßnahmen, die von den Drohnenherstellern mitgetragen werden, etwa die Unterstützung von Geofencing, das bestimmte Gebiete mit Funksignalen für Drohnen sperrt, sind technisch leicht auszuhebeln, genau wie die Registrierungspflicht, die es in einigen Ländern gibt.

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