Kritik an QR-Code-App für Obdachlose: „Wie Black Mirror“
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Seit einiger Zeit wird in Oxford eine App getestet, die es ermöglicht, Obdachlosen per Handy Geld zu spenden. Nun regt sich aber Kritik an der Funktionsweise von „Greater Change“.
Um die App zu nutzen, müssen Obdachlose genau angeben, wofür sie das Geld verwenden wollen. Scannt ein Passant den QR-Code, den die Menschen dafür bei sich tragen müssen, bekommt er diese Infos. Außerdem sind sie in der App per Suchfunktion einsehbar. In den Angaben finden sich oft sehr private Details zu den Lebensumständen, der Biografie sowie wie die Person in diese Notlage gekommen ist.
In weiterer Folge wird außerdem kontrolliert, ob das erhalte Geld tatsächlich für den angegebenen Zweck ausgegeben wird. Dazu sind „Case Worker“ tätig.
„Wie im Zoo“
Die Funktionsweise QR-Code würde laut Kritikern einem „Zoo“ ähneln. Außerdem würde man die Obdachlosen gegeneinanderstellen und sie „entmündigen“ sowie „kontrollieren“.
Ein Twitter-Nutzer vergleicht die Funktionsweise mit einer Folge der dystopischen TV-Serie Black Mirror. Andere sprechen von „Perversität, Arroganz und Unmenschlichkeit“. Die Kritik kommt als Antwort auf einen entsprechenden Beitrag über die App von Deutschlandfunk Nova.
Die futurezone hat die Macher der App kontaktiert und sie zu der Kritik an der Funktionsweise von „Greater Change“ befragt. Eine Antwort war vorerst noch ausständig.
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