Online-Shopping-Betrug vermeiden: Die Fallen bei Amazon und Co
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Online-Shops sind bequem - immer offen und haben ein fast unbegrenztes Angebot. Das macht das Einkaufen im Internet zunehmend populär. 62 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen zwischen 16 und 74 Jahren kaufen online ein, wie die Befragung Internet-Einzelhandel 2018 ausweist. Diese wachsende Popularität lockt aber auch Betrüger an, die versuchen, mit falschen Angeboten oder Websites Kunden über den Tisch zu ziehen. Von gefälschten Produkten bis zu bezahlten Bestellungen, die niemals ankommen, reichen die möglichen Probleme.
Wer dem entgehen will, sollte einige grundlegende Dinge beachten, bevor der Einkaufswagen auf diversen Internetseiten gefüllt werden. Wer über Smartphone-Apps einkauft, sollte prüfen, dass es sich um die offizielle App des betreffenden Händlers handelt. Die verwendete Internetverbindung sollte beim Internet-Einkauf immer vertrauenswürdig sein. Shoppen in einem unsicheren oder öffentlichen WLAN ist nicht ratsam. Das grundsätzliche Recht, Artikel zwei Wochen lang ohne Angabe von Gründen zurückschicken zu dürfen, hilft bei betrügerischen Anbietern nicht weiter.
Websites prüfen
Auf Websites sollten Einkäufer zuerst prüfen, ob der jeweilige Online-Shop legitim ist. Wenn etwa kein Impressum vorhanden ist, die Texte auf der Seite vor Fehlern strotzen oder die Bezahlung nur per Vorkasse möglich ist, sollten die Alarmglocken schrillen. Eine Internetadresse, die eigenartig anmutet oder nicht mit dem Namen des Händlers übereinstimmt, sollte Misstrauen schüren. Die Rücksendebedingungen müssen auf seriösen Shopping-Seiten klar ausgewiesen werden, genau wie die übrigen Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinien. Auf der Watchlist Internet sind aktuelle Warnungen vor unseriösen Anbietern aufgelistet.
Wenn eine Website aussieht, als wäre sie von einem Amateur designt worden, ist das ebenfalls kein gutes Zeichen. Als Zahlungsmittel sollten bei legitimen Anbietern auch Kreditkarten und Dienste wie PayPal angeboten werden. Diese bieten zusätzlichen Schutz vor Betrug für den Käufer. Ein Firmensitz in Europa kann für Käufer ein Vorteil sein, da es hier bei Problemen eher die Möglichkeit gibt, Geld zurückzufordern.
Zudem sollte darauf geachtet werden, dass der Online-Shop eine verschlüsselte https-Verbindung aufbaut, erkennbar an der URL und am grünen Schloss in der Navigationsleiste des Browsers.
Gütesiegel oder Verbandsmitgliedschaften, die auf einer Seite präsentiert werden, bieten nur begrenzt Sicherheit, da auch sie gefälscht werden können. Eine Internetsuche nach dem Namen der Shopping-Seite kann helfen, Betrugsfälle oder Probleme von Kunden aus der Vergangenheit zu entdecken.
Eine seriöse Shopping-Seite wird keine persönlichen Informationen von ihren Kunden verlangen, die nicht für den Einkauf notwendig sind. Werden solche verlangt, ist es Zeit, die Seite zu verlassen. Im Zweifel sollte immer auf eine Bestellung verzichtet werden.
Zu gut
Auch wenn ein Kunde beschließt, einer Website zu vertrauen, sollte nicht wahllos bei jedem Angebot zugegriffen werden. Wenn ein Schnäppchen zu gut scheint um wahr zu sein, dann ist es das meistens auch. Im Netz werden viele gefälschte Produkte angeboten, die oft nach der Lieferung leicht erkannt werden. In den Webshops werden sie aber mit Fotos der Originalprodukte angeboten. Der Käuferschutz von Paypal deckt solche Fälle ab, aber nur, wenn auf der Website des Shops tatsächlich nirgends gestanden ist, dass es sich um eine Fälschung handelt.
Kundenbewertungen sind keine verlässliche Hilfe, um die Seriosität eines Angebots zu beurteilen. Sie lassen sich leicht fälschen.
Wenn ein Einkauf durchgeführt wird, sollte unbedingt auch das Kleingedruckte gelesen werden. Es gibt es etwa Seiten, die Käufer, wenn diese nicht aufpassen, in ein Abomodell einbinden und dann monatliche Mitgliedsgebühren verlangen. Nur wer bis zum letzten Klick genau liest, kann solchen Fallen entgehen.
Auch Amazon nicht sicher
Auch die beliebte Shopping-Seite Amazon ist nicht frei von Betrügern. Der US-Konzern bietet nicht alle Waren selber an, sondern erlaubt auch Drittanbietern Artikel über die Plattform zu verkaufen. Die oben erwähnten Sicherheitsvorkehrungen gelten auch hier. Kunden sollten vor allem prüfen, wer der Anbieter im betreffenden Fall ist. Wenn ein Drittanbieter eine separate Kontaktaufnahme über E-Mail wünscht, ist das verdächtig. Die Bezahlung sollte immer über Amazon abgewickelt werden.
Wenn ein Verkäufer nur Amazon-Gutscheine oder ungewohnte Bezahlmöglichkeiten bietet, ist von einem Kauf abzuraten. Auch bei Amazon gilt, dass unfassbar günstige Angebote meist Fallen sind. Vor Fälschungen ist ein Kunde beim Online-Riesen ebenfalls nicht immer geschützt. Wer von einem Drittanbieter kauft, sollte prüfen, wie lange dieser schon bei Amazon tätig ist.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte im Zweifel Produkte wählen, die direkt von Amazon verkauft werden. Diese erkennt man an der Bemerkung "Verkauf und Versand durch Amazon" in der Beschreibung. In der erweiterten Suche können Artikel nach Verkäufern gefiltert werden.
Die Kundenbewertungen sind auch bei Amazon nicht immer vertrauenswürdig. Bewertungen die mit "Verifizierter Kauf" versehen sind, bieten aber zumindest eine gewisse Glaubwürdigkeit. Viele negative Bewertungen sind in jedem Fall ein Warnsignal, das Kunden ernstnehmen sollten.
Nach dem Kauf
Das Abwickeln von Online-Einkäufen über eine Kreditkarte und vertrauenswürdigen Zahlungsdiensten wie Paypal ist ratsam. Einkäufer sollten ihre Kreditkartenabrechnungen immer prüfen und Unregelmäßigkeiten nachgehen.
Wer Online-Shopping-Betrügern auf den Leim gegangen ist, kann beim Internet Ombudsmann eine Beschwerde abgeben und auf Hilfe hoffen. Help.gv.at hat eine Liste mit Vorsichtsmaßnahmen und Beratungsangeboten zusammengestellt, die hilfreich sein können.
Wer bei Amazon Opfer eines Betrugs geworden ist, sollte das bei Amazon melden. Betrügerische Anbieter werden von der Plattform entfernt und Amazon kann unter Umständen helfen, den Schaden zu begrenzen.
Paypal bietet ebenfalls die Möglichkeit Beschwerden abzugeben. Die Frist dazu wurde in den vergangenen Jahren verlängert und liegt mittlerweile bei 180 Tagen ab Zeitpunkt der Zahlung.
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