Oracle verlangt 9,3 Milliarden US-Dollar von Google
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Der bereits sechs Jahre andauernde Rechtsstreit zwischen Google und Oracle ist um ein weiteres Highlight reicher. Oracle fordert nun insgesamt 9,3 Milliarden US-Dollar an Schadenersatz, da Google unerlaubt Java-APIs für sein Betriebssystem Android verwendet hatte. Das ist mehr als neun Mal so viel wie in einem früheren Verfahren. Google bestreitet die Vorwürfe und sieht sich im Recht - die Verwendung von APIs falle laut dem Internet-Konzern unter das "Fair Use"-Prinzip.
Das Gericht ist sich in dieser Angelegenheit jedoch nicht sicher. So wird der Fall bereits seit Jahren vor Gericht verhandelt. Ein Geschworenengericht befand Google für schuldig, das Urteil wurde aber später in der Berufung aufgehoben. Eine weitere Berufung hob aber auch dieses Urteil auf. Das US-Höchstgericht wollte das Verfahren nicht verhandeln, weswegen der Fall nun neu aufgerollt wird - auch mit deutlich höherer Forderungen. Das neue Verfahren soll am 9. Mai beginnen.
Oracle will Android-Gewinne
Die Summe ist allerdings keine Fantasiezahl, sondern errechnet sich aus konkreten Vorwürfen. So beziffert Oracle den tatsächlichen Schaden am Unternehmen auf 475 Millionen US-Dollar. Die restlichen geforderten 8,83 Milliarden US-Dollar sind auf den Gewinn zurückzuführen, den Google mit Android erwirtschaftet hat - das ist zumindest jene Zahl, die Oracle kürzlich offengelegt hat.
Ob Oracle mit dieser Forderung vor Gericht Anklang findet, ist unklar. Google kritisiert die Berechnung der Summe scharf. Demnach könne lediglich Schadenersatz für jene APIs verlangt werden, die tatsächlich in Android verwendet wurden. Demnach kam lediglich ein Bruchteil der 37 APIs zum Einsatz, die in der Anklage erwähnt werden. Laut Google würde die mögliche Schadenersatzsumme rund 100 Millionen US-Dollar betragen.
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