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Paketflut: Post will mit SB-Zonen entlasten

Der Online-Handel boomt, die Versandhändler halten aber zugleich am Gratis-Rückversand fest (die futurezone berichtete). In Österreich versuchte die Post bisher mit dem Ausbau des Partner-Netzes, das mehr als 1.500 Filialen umfasst, die Belastung einzudämmen. So können Pakete und Briefe auch bei Supermärkten, Trafiken und in anderen Partner-Stellen abgeholt und aufgegeben werden, sodass sich Einkaufen und Post-Angelegenheiten zeitgleich erledigen lassen. Dennoch schließt ein Großteil der Filialen um 18.00 Uhr und sind so für einige Berufstätige nur schwer erreichbar. Abhilfe soll ein neues Selbstbedienungsprojekt schaffen, das auf High-Tech setzt und Post-Dienste rund um die Uhr verfügbar macht.

Das Projekt Post 24 umfasst eine recht unscheinbare Installation, die schon jetzt an 115 der über 500 Standorte im Einsatz ist, die Zahl sei laut der Post "im Steigen begriffen". Das Projekt an sich ist nicht neu und bereits seit mehreren Jahren im Einsatz, wird jedoch seit 2013 verstärkt ausgebaut. Noch in diesem Jahr möchte man laut Post-Pressesprecher Michael Homola zufolge auf 200 Standorte kommen. Die knapp 1.400 Post-Partner sollen vorerst nicht mit den Selbstbedienungs-Zonen ausgestattet werden.

Empfangswand soll kommen
Hinter diesen SB-Zonen verbergen sich, je nach Ausstattung, derzeit Abgabeboxen, Frankierautomaten, Verpackungsstationen sowie Bankomaten. An einigen Abgabeboxen (derzeit in 107 Filialen) können Pakete frankiert und eingeworfen werden. Die Bezahlung erfolgt zuvor über den Frankierautomaten oder ein zusätzliches Terminal. In Zukunft soll das Sortiment auch noch um die sogenannte "Empfangswand" erweitert werden. An dieser kann ein Paket, das ansonsten nicht zugestellt werden hätte können, rund um die Uhr in der Post-Filiale abgeholt werden. Eine Ausschreibung für die Lösung läuft bereits, im Herbst soll in einigen Filialen ein Pilotversuch gestartet werden.

Dabei dürfte das Prinzip ähnlich simpel wie bei der Abgabebox sein. Bei dieser muss zunächst das gewünschte Produkt per Touchscreen am Frankierautomaten ausgewählt und anschließend der ausgegebene Aufkleber am Paket angebracht werden. An der Verpackungsstation können Pakete außerdem zuvor gut und sicher verpackt werden. Danach muss es nur mehr in die Abgabebox gelegt werden und das Paket wird nach dem Schließen des Rollos bereits auf die Reise geschickt. Das sei jedoch laut Jörg Pribil, verantwortlich für Endkundenservices bei der Post, kein Versuch, Mitarbeiter zu ersetzen, sondern lediglich eine Zusatzleistung für den Kunden.

Eingeschriebene Briefe rund um die Uhr abholen
An Ideen für die Zukunft mangelt es laut Pribil nicht. So soll es zukünftig auch möglich sein, eingeschriebene Briefe rund um die Uhr abzuholen. Dazu muss lediglich der Abholschein sowie ein Ausweis eingescannt werden, um so die Identität des Empfängers zu bestätigen. Das Verschicken eingeschriebener Sendungen ist bereits jetzt mit dem Frankierautomaten und der Abgabebox möglich. Zur Zeit werden an jedem Standort rund 40 Sendungen pro Tag verschickt, laut Post sei die "Tendenz steigend".

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