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Russische Trolle heizen Impfdebatte an

Über russische Troll-Accounts in Online-Netzwerken wurde nicht nur politische Desinformation verbreitet. Sie wurden auch dazu genutzt, um die Debatte über Impfstoffe anzuheizen. Das geht aus der Studie „Weaponized Health Communication“ hervor, die am Donnerstag in der medizinischen Fachzeitschrift „American Journal of Public Health“ veröffentlicht wurde.

„Zwietracht säen“

Zwischen 2014 und 2017 machten die Autoren der Studie fast 900 Postings russischer Trolle zur Impfdebatte aus. Gepostet wurden sowohl Inhalte, die Impfgegner unterstützen, als auch Postings, die auf die Vorteile des Impfens verwiesen. Die einzige dahinter erkennbare Absicht sei es gewesen, die Feindseligkeit zu erhöhen, zitiert die „New York Times“ einen Studienautor. „Es ging darum, Zwietracht zu säen.“

In den Postings wurden laut der Studie meist altbekannte und längst widerlegte Gerüchte wiederholt, etwa dass Impfstoffe Autismus verursachen oder gefährlich hohe Mengen von Quecksilber enthalten. Ins Treffen geführt wurde auch, dass Gott wohl gegen Impfungen sei. Auf der anderen Seite wurde auf die lebensrettende Wirkung von Impfungen verwiesen. Mitunter waren die Postings auch beleidigend.

Interessanterweise gebe es in Russland kaum Impfgegner, schreibt die „ New York Times“. Laut der Weltgesundheitsorganisation beträgt die Impfrate in dem Land nahezu 100 Prozent.

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