Die T-14 stellt Russland bislang nur auf Militärparaden zur Schau.

Die T-14 stellt Russland bislang nur auf Militärparaden zur Schau.

© APA/AFP/ALEXANDER NEMENOV

Militärtechnik

Russland zog T14-Panzer wieder aus der Ukraine ab

Der T-14 Armata gilt als modernster Kampfpanzer der russischen Armee. Er soll den in die Jahre gekommenen T-90M ablösen und ist Berichten zufolge erst seit wenigen Tagen in der Ukraine im Einsatz.

Doch seine Tage an der Front könnten vorerst gezählt sein. Angaben russischer Staatsmedien zufolge hat Russland seine T-14-Panzer wieder aus dem Kampfgeschehen zurückgezogen

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"Von der Front abgezogen"

Panzertruppen aus Russlands "Southern Military District" (SMD) hätten "Armata aktiv im Kampf eingesetzt", teilte eine anonyme Quelle dem staatlichen Nachrichtenportal TASS mit. "Mehrere Fahrzeuge nahmen am Kampf teil, um zu sehen, wie sich die Panzer schlagen würden. Danach wurden sie von der Front abgezogen", heißt es weiter. Wie lange und wo der Fronteinsatz stattfand, bleibt unklar. Auch ein Grund für den Rückzug der T14-Panzer wird nicht genannt.

Schon im April gab es Berichte, wonach Russland damit begonnen hätte, seine neuen T-14 zum Beschuss ukrainischer Stellungen einzusetzen (die futurezone berichtete). Allerdings sollen sie damals noch nicht in direkte Kampfhandlungen verwickelt gewesen sein. Sie seien außerdem nicht vollständig ausgerüstet gewesen, heißt es. 

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Putins Wunderpanzer...

Grund für den zögerlichen Einsatz des Panzers sowie den unerwarteten Rückzug könnte die Fortschrittlichkeit des T-14 sein. Denn er gilt als "Wunderpanzer" der russischen Armee. Eine Verbundpanzerung aus Keramik und eine neuartige Stahllegierung schützen ihn angeblich gegen Panzerabwehrwaffen und reduzieren gleichzeitig das Gewicht. Sein Gefechtsgewicht beträgt so lediglich 55 Tonnen. Damit wäre er deutlich leichter als bspw. der deutsche Leopard 2 oder der US-Abrams-Panzer, die beide über 70 Tonnen wiegen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h ist er zudem schneller als seine westlichen Konkurrenten.

Gemäß Russland verfügt der T-14 außerdem über eine besonders gute Reaktivpanzerung. Diese sei in der Lage, jene Raketen abzuwehren, die die Ukraine im Kampf gegen ältere russische Panzer in der Vergangenheit besonders effektiv eingesetzt hat.

Würde ein T-14 zerstört oder gar gekapert, so wäre dies ein beträchtlicher Imageschaden für das russische Militär - und wohl nicht förderlich für die Moral der Truppen. Putin stellt den Panzer seit Jahren regelmäßig bei Militärparaden zur Schau. 

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...oder doch nur Propagandainstrument?

Zuletzt wurden allerdings Zweifel am technischen Können der T-14 laut. Das britische Verteidigungsministerium berichtete etwa, dass der Panzer wegen seines schlechten Zustands bei den russischen Soldat*innen nicht sehr hoch angesehen sei. Es käme immer wieder zu Probleme mit dem Motor sowie mit den Wärmebildsystemen, heißt es aus London.

Auch die Produktion des 2015 vorgestellten Panzers laufe schleppend. Höchstens 20 Stück, vermutlich aber weniger, sollen bisher bei der russischen Armee in Dienst gestellt worden sein. Laut Großbritannien sei der T-14 daher für Russland derzeit eher als Propagandainstrument anzusehen. 

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