Einige Freiberufler müssen sich wegen der KI wohl einen neuen Job suchen.

Einige Freiberufler müssen sich wegen der KI wohl einen neuen Job suchen.

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Digital Life

Diese Jobs und Fähigkeiten sind durch KI besonders gefährdet

Immer wieder hört man, dass KI viele Arbeitsplätze zunichtemachen könnte. Wessen Job allerdings tatsächlich betroffen sein wird, darüber gab es bislang vor allem viele Spekulationen.

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Ein internationales Forscherteam mit Beteiligung des Wiener Complexity Science Hub (CSH) hat nun eine Studie dazu veröffentlicht, die zeigt, wie sich KI bereits auf einen Teil des Arbeitsmarkts ausgewirkt hat. Die Forscher haben dazu über 3 Millionen Jobausschreibungen einer Freelancer-Plattform analysiert und verglichen, welche Jobs dort ein Jahr vor der Veröffentlichung von ChatGPT an Freelancer vergeben wurden und welche ein Jahr danach.

Übersetzer und Programmierer

„Statt der befürchteten massenhaften Jobverluste zeigt unsere Studie deutliche Verschiebungen in der Nachfrage“, sagt die Forscherin Maria del Rio-Chanona vom CSH und University College London in einer Pressemitteilung. 50 Prozent weniger Aufträge gab es etwa beim Verfassen von „Über uns“-Seiten, einen Rückgang von 30 Prozent bei Übersetzungen westlicher Sprachen und rund 20 Prozent bei anderen Sprachen.

Besonders stark reduziert hat ChatGPT Kurzzeitaufträge und Aufträge für erfahrene Freelancer. Vor allem wiederholende Schreibaufgaben, die oft nach einem festen Schema erstellt werden, machte ChatGPT ein Jahr später statt den Freelancern. Textverfasser und Übersetzer waren nach dem Aufkommen von ChatGPT um 20 bis 50 Prozent weniger gefragt. Auch Programmieranfänger wurden seltener gesucht, während erfahrenere Programmierer stärker gefragt waren.

Gefragte KI-Experten

Allerdings ist KI nicht nur die gefürchtete Jobkillerin, als die sie oft wahrgenommen wird. Die Forscher entdeckten auch, dass nach dem Aufkommen von ChatGPT insgesamt mehr Jobs verfügbar waren als zuvor. Gestiegen ist vor allem die Nachfrage nach Fähigkeiten, die die Technologie ergänzen. So wurden etwa auf den Plattformen mehr KI-Spezialisten gesucht. Die Nachfrage nach Machine Learning habe sich um 24 Prozent gesteigert und die Entwicklung von KI-Chatbots habe sich fast verdreifacht.

„Während die Nachfrage nach Experten und Expertinnen bei ersetzbaren Fähigkeiten zurückgeht, steigt sie bei komplementären Fähigkeiten an“, erklärt del Rio-Chanona. Also Fähigkeiten, die jene von KI und ähnlichen Technologien ergänzen. Zu diesen gehören etwa kritisches Denken, das Lösen von komplexen Problemen und zwischenmenschliche Kompetenzen. „Wer diese Veränderungen versteht, kann sich besser an die neue Arbeitswelt anpassen“, erklärt del Rio-Chanona.

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