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Luftfahrt

US-Rechnungshof warnt vor Cyberangriffen auf Flugzeuge

Die Computer Hunderter Passagierflugzeuge könnten über ihre WLAN-Systeme an Bord gehackt und unter Kontrolle gebracht werden, auch von jemandem, der sich auf dem Boden befindet. Das meldete der US-Sender CNN in der Nacht auf Mittwoch unter Berufung auf einen neuen Bericht der US-Rechnungshofes (GAO/Government Accountability Office).

Einer der Verfasser des Berichts, Gerald Dillingham, sagte gegenüber CNN, betroffen seien Maschinen vom Typ Boeing 787 Dreamliner, Airbus A350 und A380 sowie alle Flugzeuge mit einem modernen Cockpit-System, die mit einem auch von Passagieren genutzten WLAN-System ausgestattet seien.

Moderne Kommunikationstechnologien, darunter die IP-Konnektivität, wie sie immer häufiger in Flugzeugen genutzt würden, würden die Möglichkeit schaffen, dass nicht autorisierte Individuen Zugriff zu Computersystemen in den Maschinen erhalten und diese gefährden könnten, heißt es in dem Bericht, der sich auf Experten für Cybersicherheit und Luftfahrt stützt.

Mit Laptop Kommando übernehmen

Demnach wäre es theoretisch möglich, mithilfe eines Laptops das Kommando über ein Flugzeug zu übernehmen oder einen Virus in den Flugkontroll-Computer einzuschleusen. Es könnten auch die Warn- oder sogar die Navigationssysteme gehackt werden.

Voraussetzung sei, die Firewall zwischen dem WLAN und dem Rest der Flugzeugelektronik zu überwinden. Diese könnten nach Aussagen der Experten wie jede andere Software gehackt oder umgangen werden.

Dillingham schränkte ein, moderne Flugzeuge könnten zwar durch Cyberangriffe verwundbar sein, es gebe aber eine Reihe von Redundanz-Mechanismen in den Systemen, die es einem Piloten ermöglichen würden, ein Problem zu korrigieren. Für Maschinen, die älter als 20 Jahre seien, bestehe überdies ein weit geringeres Risiko.

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