Politik

WikiLeaks-Gründer Assange fürchtet um seine Sicherheit

In Washington gibt es offensichtlich Planspiele, wie man gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange vorgehen kann. Es stehe "außer Frage", dass man ihn in den USA unter dem Spionage-Gesetz anklagen könne, zitiert die "Washington Post" einen CIA-Experten und Berater von CIA-Chef Leon Panetta. Das Problem sei aber, ihn zu fassen zu kriegen. Entweder komme Assange freiwillig in die USA oder ein anderes Land liefere ihn aus, meint der CIA-Mann.

Die Internetplattform Wikileaks hat Hunderttausende Akten der US-Armee zum Irak-Krieg veröffentlicht und spricht von massenhaften Kriegsverbrechen und Gräueltaten. Täter und Opfer waren meist Iraker, doch die Dokumente zeigen auch schwere Verfehlungen von US-Soldaten und deren Söldnern. Es handelt sich um das größte Leck in der Geschichte des Pentagon. Washington schäumte vor Wut.

Bereits im Juli hatte Wikileaks 90.000 geheime Dokumente zum Afghanistan-Krieg öffentlich gemacht. Damals war der 22 Jahre alte US-Gefreite Bradley Manning als mögliche undichte Stelle genannt worden. Er sitzt in den USA in Haft.

Der gebürtige Australier Assange stellte sich am Samstag in London der Presse und rechtfertigte die beispiellose Bloßstellung der amerikanischen Streitkräfte. Die Dokumente seien klare Beweise für Kriegsverbrechen, sagte er. Mit Blick auf die empörten Regierungen in Washington, London und Bagdad sagte Assange, die Akten seien redaktionell so bearbeitet worden, dass niemand gefährdet werde. "Wir machen weiter", versprach Assange.

Am Sonntag zeigte sich der WikiLeaks-Gründer gegenüber dem dem israelischen Sender Channel 2 um seine Sicherheit besorgt. "Ich fürchte nicht um mein Leben, aber wir mussten zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen treffen", sagte Assange dem Privatsender an einem nicht näher benannten Ort in London. Dem Sender zufolge wurde das Gespräch in einem "muslimischen Kulturzentrum" geführt. Assange werde von Leibwächtern begleitet.

Die geheimen US-Unterlagen stammen laut WikiLeaks aus "einer Datenbank des Pentagon" aus der Zeit vom 1. Jänner 2004 bis zum 31. Dezember 2009. Darin seien "zahlreiche Fälle von Kriegsverbrechen" belegt. Aus den fast 400.000 Dokumenten geht unter anderem hervor, dass die US-Armee trotz ihres Wissens von Folterungen von Gefangenen durch irakische Sicherheitskräfte nicht einschritt.

(APA/dpa/AFP)

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