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Go über die Grazer Kunsthaus-Fassade spielen

Das KunstprojektPlay4Privacy“ will auf eine ungewöhnliche Art und Weise die Funktionsweise einer „Blockchain“ erklären. Dazu verwendet wird das digitale Spielbrett des Strategiespiels Go. Das Kunstprojekt läuft seit Mittwoch einen Monat lang (bis 27. Oktober) jeden Abend zwischen 19 und 22 Uhr online und auf der Fassade des Grazer Kunsthauses.

Über den Webbrowser können Menschen anonym Go spielen. Die Spielzüge werden auf der Lichtfassade des Grazer Kunsthauses angezeigt und damit transparent und nachvollziehbar. Man entscheidet dabei jedoch nicht alleine, sondern gemeinschaftlich. Alle 20 Sekunden wird das Ergebnis, wie der Spielzug aussieht, auf Basis eines computergenerierten Konsenses getroffen.

"Blockchain erklären"

Beim Spiel Go gibt es dadurch eine Aneinanderreihung von Entscheidungen, die einmal gesetzt werden und nicht mehr umkehrbar sind. „Das ist bei der Blockchain auch so. Sobald sich mehrere Teilnehmer auf einen Spielzug geeinigt haben, wird das Ergebnis als neuer Block in die Blockchain eingefügt und kann nie wieder verändert werden“, heißt es dazu in einer Presseaussendung zum Projekt. „Unser Ziel ist es, das Wissen und Funktionsweise der Blockchain in der Bevölkerung zu fördern“, erklärt Projektleiter Thomas Lechner.

Als „Belohnung“ fürs Mitentscheiden gibt es einen sogenannten „Play“-Token der gleichnamigen Kryptowährung. Diese können als Andenken verwendet werden oder in einer vorhandenen virtuellen Geldbörse, einem sogenannten Wallet, gespeichert werden. Damit sollen neben der Blockchain auch Begriffe wie Wallet und Token für die Allgemeinheit verständlich vermittelt werden. „Diese Welt, die heute noch den meisten fremd ist, wird uns in ein paar Jahren so selbstverständlich sein, wie heute der Umgang mit einem Webbrowser“, heißt es seitens der Organisatoren von „Play4Privacy“.

Privacy-Projekt

Für jeden Token, der in den kommenden 30 Tagen erspielt wird, wird ein zusätzlicher Token erzeugt und für Privacy-Projekte „auf die Seite“ gelegt. Ende Oktober wird dieser Pool an zusätzlich geschürften Token aufgeteilt. Welche Projekte dabei berücksichtigt werden, steht noch nicht fest, darüber soll es eine öffentliche Abstimmung geben. Laut den Initiatoren konnten in den ersten 48 Stunden bereits rund 10.000 Euro eingesammelt werden.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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