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Gamescom

Guitar Hero Live ausprobiert: Rock’n Roll, Baby!

Dieses Jahrzehnt begann schlecht für Musik-Videospiele. Sowohl Guitar Hero (2011) als auch Rockband (2010) mussten nach drastisch sinkenden Verkaufszahlen eingestellt werden. Doch totgesagte Rockstars leben länger, wie sich nun zeigt. Sowohl Rock Band als auch Guitar Hero erhalten dieses Jahr neue Ableger. Beide lassen dabei keinen Stein auf dem anderen und krempeln die bekannten Spielmechaniken kräftig um. Die futurezone durfte sich auf der Gamescom durch einige Songs des neuen Guitar Hero Live rocken.

Mit Guitar Hero Live widmet sich nun schon bereits das fünfte Studio der beliebten Reihe. Nach Harmonix (mittlerweile Rock Band), Neversoft, Budcat Creations und Vicarious Visions versucht sich nun DJ-Hero-Entwickler FreeStyleGames am beliebten Gitarren-Spiel. Die Briten haben mehrere radikale Änderungen vorgenommen. So ist der Comic-Look der Vorgänger Geschichte. Statt überzeichneter Comic-Charaktere und mäßig animiertem 3D-Publikum kommen nun echte Videos zum Einsatz.

Perfekt für Virtual Reality

Je nachdem, wie gut oder schlecht der Benutzer spielt, reagieren Band und Publikum. Einfach, aber genial, wie sich im Hands-on zeigt. Die Perspektive gibt dem Spieler ein erschreckend realistisches Gefühl, auf der Bühne zu stehen. Besonders eindrucksvoll ist das auf einer Festival-Bühne, bei der das Ende des Publikums für den Spieler nicht sichtbar ist. Die Umgebung reagiert überraschend schnell und stufenweise auf Fehler. Verspielt man sich ein paar Mal, wird wenig passieren, höchstens ein paar Zuschauer buhen oder der Sänger sieht den Spieler böse an und schüttelt den Kopf.

Häufen sich die Fehler, kann die Stimmung aber rasch kippen und aus dem ausgelassen feierndem Publikum wird ein wütender Mob. Ein Entwickler von FreeStyleGames sagte gegenüber der futurezone, dass man sich auf Festivals auf Recherche begeben und die Reaktionen des Publikums auf Fehler genau studiert habe. Das Gefühl ist beeindruckend, besser könnte man es wohl nur noch mit einer Virtual-Reality-Brille lösen.

Das Video-Publikum gibt es jedoch nur im „Live“-Modus, in dem zwei Kampagnen (ein US- und ein UK-Festival) zur Auswahl stehen. Zusätzlich dazu gibt es noch einen TV-Modus, bei dem Lieder gespielt werden können, die aktuell auf einem der beiden „Guitar Hero“-Sender laufen. Das dürfte wohl auch der einfachste Weg sein, neue Songs zu spielen, ohne für diese im Store zu bezahlen. Der Nachteil ist jedoch, dass man sich die Songs nicht aussuchen kann.

Schwerer mit weniger Tasten

Eine weitere radikale Änderung betrifft die Controller. Statt dem Fünf-Tasten-Layout des Vorgängers setzt man nun auf zwei Reihen mit je drei Tasten. Das soll das Prinzip einer echten Gitarre stärker imitieren. Die Tasten liegen nun etwas enger beieinander als zuvor, sie sind aber dennoch leicht zu finden. Das neue Layout ist deutlich einfacher zu kontrollieren für Einsteiger. Veteranen müssen etwas umdenken und umgreifen, denn der Wechsel von der unteren auf die obere Reihe erwies sich im Test als herausfordernd.

​Dennoch bringt man mit dem neuen Layout mehr Variation in das Spiel. Die Kombinationen sind scheinbar simpler, durch die Symbole für „obere Reihe“ und „untere Reihe“ wird aber auch das Hirn deutlich stärker gefordert. Es gibt auch Kombinations-Symbole, bei denen sowohl obere als auch untere Taste auf einer Ebene gleichzeitig gedrückt werden müssen. Der Controller ähnelt dem „Genericaster“ optisch stark und ist gut verarbeitet.

Das neue FIFA gegen PES

Der Herbst wird für Fans von Musik-Videospielen spannend. Rock Band gegen Guitar Hero könnte das neue FIFA gegen Pro Evolution Soccer werden. Sollten die Entwickler keine schwerwiegenden Änderungen am Spiel mehr vornehmen, dürfte Guitar Hero Live zumindest eine ordentliche Kampfansage an den neuen Harmonix-Titel werden. Guitar Hero Live ist ab dem 20. Oktober im Handel erhältlich.

Disclaimer: Die Pressereise zur GDC Europe und Gamescom wird vom Österreichischen Verband für Unterhaltungssoftware (ÖVUS) und futurezone bezahlt. A1 stellt eine Sim-Karte mit Datenroaming für das Posten von Fotos auf Instagram zur Verfügung.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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