Eine Hitman-Figur am Stand von IO Interactive
Eine Hitman-Figur am Stand von IO Interactive
© Gregor Gruber

GDC Europe Tag 1

GDC: Hausierer und Psychokatzen

Der erste Tag der GDC Europe ist zu Ende – und damit der ruhigste Teil der Arbeitswoche. Im Vergleich zur Gamescom oder dem US-Original ist der Europa-Ableger der Game Developers Conference zwar winzig, aber dafür findet man meist problemlos einen freien Platz bei den Vorträgen. Zusätzlich kann man Personen aus der Branche interviewen, die man vorher nicht auf dem Radar hatte und trotzdem Interessantes zu erzählen haben.

Vorausgesetzt, man wird zuvor nicht von der blauen Psychokatze gefressen. Schlafestrunken, dank einer Mischung aus verspäteter Ankunft (German Wings hat aus “operativen Gründen” den Flug gecancelt), traditionell chinesischem Essen in Köln (Michael hats ordentlich erwischt) und nicht-klimatisiertem Hotelzimmer (immerhin hatte ich nicht wie Michael 45 Babygelsen am Bett herumhüpfen – und ja, sie sind wirklich gehüpft) betrete ich um Punkt 7 Uhr den Frühstücksraum. Aus dem Vorbereich heraus sieht mich eine uniformierte Dame der Deutschen Bahn mürrisch an, während sie sich an ihrem Trolley festkrallt. Ansonsten ist der Raum leer. Bis auf das blaue Etwas am anderen Ende.

die Psychokatze

Rote Augen leuchten aus der Tristesse des Raumes hervor. Nähert man sich dem unscheinbaren Buffett, werden die Konturen langsam zur Form einer Katze. Einer blauen Katze mit roten Schmucksteinaugen, einem fiesen Grinsen aus herzförmigen Glitzersteinchen und aufgeklebten Augenbrauen. Nachdem die blaue Psychokatze ausreichend inspiziert wurde (eigentlich wurde beobachtet, ob sie sich eh nicht bewegt), ging es zügig zur GDC Europe.

Interviews

Abgesehen von der morgendlichen Katzenbegegnung gibt es auch Produktives zu berichten, wie etwa geführte sechs Interviews. Mit Jim Brown von Epic Games wurde über die Entwicklung von Unreal Tournament geredet und warum es nötig ist, Spiele langsamer zu machen, als es manchen Gamern lieb ist. Yasser Malaika von Valve sprach über HTC Vive und Virtual Reality, mit Jana Stadeler gab es ein spannendes Gespräch über Storytelling in Games.

Jim Brown von Epic Games und Michael Leitner von der futurezone

Neben weiteren, im Voraus geplanten Interviews gab es noch ein Zufallstreffen mit Hannes Seifert. Der Österreicher ist der Studioleiter von IO Interactive. Auf der Gamescom sind die Interviewtermine mit ihm bereits ausgebucht, auf der GDC erklärte er sich spontan bereit über das neue Hitman und die österreichische Spielentwicklungs-Szene zu reden.

Der russischer Hausierer Serg von Orc Work

Hausierer

Dazwischen hatte sich ein russischer Hausierer von Orc Work in den Pressebereich geschlichen. Er fragte alle Personen im Pressebereich der GDC ob sie über Spiele schreiben und woher sie kommen, um ihnen dann die kommende "Hardcore" Kartenspiel-App Evilibrium auf einem Galaxy S3 mit Displayschutzfolie zu zeigen.

Weniger kurios aber dafür spannender waren die Vorträge. Bei denen erfuhr man etwa, wie man die Reisekrankheit bei Virtual Reality vermeidet, wieso Australien in einem Serious Game zur Atommacht wurde und das Kinder es nicht böse meinen, wenn sie ihre Welt Poopyland nennen.

Am Dienstag geht es weiter mit Interviews und Vorträgen auf der GDC, gefolgt von der Microsoft-Gamescom-Pressekonferenz um 16 Uhr. Auf futurezone.at wird es einen Livestream geben und eine schriftliche Zusammenfassung der Highlights.

Und zum Abschluss hier noch ein paar Impressionen der GDC Europe.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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