Social Media

ORF will gegen Facebook-Verbot ankämpfen

„Der ORF und Social Media“ lautete der Haupttagesordnungspunkt der ORF-Publikumsratssitzung am Dienstag. Die übereinstimmende Botschaft von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, dem Online-Verantwortlichen Thomas Prantner und Albert Malli von Ö3 lautete: Man muss mit aller Vehemenz gegen das von der Medienbehörde festgestellte Facebook-Verbot ankämpfen.

Rückendeckung bekamen sie von den versammelten Publikumsräten, die einheitlich dafür plädierten, den ORF nicht von modernen Kommunikationswegen abzuschneiden und eine Social Media-Strategie für den ORF forderten.

Kommunikation mit Kunden
In Zusammenhang mit dem von der Medienbehörde festgestellten Facebook-Verbot geht Wrabetz davon aus, dass es nicht nötig sein wird, das Gesetz zu ändern, sondern dass es sich hier lediglich um eine falsche Interpretation des Gesetzes handelt. Das Gesetz habe verhindern wollen, dass der ORF selbst ein Netzwerk aufbauen könnte oder er einzelne Netzwerke bevorzuge und das habe der ORF auch nicht getan: „Wir haben nicht Facebook 2 gegründet und wir sind mit Facebook keine Kooperationen eingegangen“, so Wrabetz. Man habe lediglich soziale Netzwerke genutzt, um die Kommunikation insbesondere mit den jungen Kunden sicherzustellen.

Sollte die Berufung des ORF gegen den Bescheid der Medienbehörde vor dem Bundeskommunikationssenat keinen Erfolg haben, müsse man „das Gesetz kurzfristig reparieren“, so der Generaldirektor. Der ORF sei diesbezüglich sowohl mit Parlamentsparteien aber auch mit den Verlegern im Gespräch. Sollte es zu einer Gesetzesänderung kommen, erwartet sich Wrabetz, dass zugleich auch das Thema ORF und Smart-TV mitberücksichtigt wird.

Social Media als "moderner Kundendienst"
Dass die Präsenz von ORF auf Facebook ohnehin nicht verbietbar ist, machten Prantner und Malli in ihren Vorträgen deutlich. Prantner bezeichnete die Social-Media-Aktivitäten als „Art modernen Kundendienst“ und betonte, dass der Kontakt zum Bürger, „der uns ja bezahlt, Teil des öffentlich-rechtlichen Kernauftrags“ ist. Laut Prantner würden außerdem einige der inkriminierten Facebook-Seiten nicht vom ORF selbst sondern teils von Fans, von Auftragsproduzenten - ohne Mitwirkung des ORF - oder von ORF-Redakteuren betrieben. „Die Facebook-Seiten gehören dem Publikum“ meinte auch Albert Malli. Würde man sie „durch ein verunglücktes ORF-Gesetz abdrehen, werden sie an anderer Stelle wieder entstehen. Dieses Pflänzchen lässt sich nicht tottreten.“

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