Wie Apple bei Clinton im Verschlüsselungs-Streit lobbyierte
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Die von Wikileaks veröffentlichten E-Mails von Präsidentschaftskandidatin Hillary Clintons Wahlkampfmanager John Podesta zeigen, wie Apple bei der Clinton-Kampagne wegen der Verschlüsselungs-Debatte lobbyierte.
Lisa Jackson arbeitet in der Obama-Regierung in der Umweltschutzbehörde. 2013 beendete sie ihre dortige Tätigkeit und wechselte zu Apple, wie Tim Cook damals stolz verkündete. Neben ihrem Apple-Job als Vice President of Environmental Initiatives ließ Jackson der Clinton-Kampagne E-Mails zukommen, in denen es um die Diskussion über die vom FBI angeordnete Entsperrung des Terroristen-iPhone ging.
So schrieb sie 2015 in einem Mail an Podesta bezüglich der Verschlüsselungs-Debatte: "Bei uns ist dieses Thema eine große Angelegenheit. Wir würden uns freuen, wenn euch unsere (Anm. Apples) Technik-Experten in diesen Belangen briefen könnten."
"Wenn du irgendwas brauchst…"
In einem weiteren Mail im Februar 2016 ging es wieder um den Streit zwischen FBI und Apple wegen Entsperrung des iPhone des San-Bernardino-Attentäters. Acht Tage nachdem das FBI erstmals mit einem Gerichtsbeschluss bei Apple an die Tür klopfte und nur wenige Stunden nachdem Apple CEO Tim Cook in einem offenen Brief die Vorgangsweise des FBI verurteilte, wurde das Mail an Podesta versandt. Der Inhalt der Nachricht ist nur sehr vage: "Lass mich wissen, wenn du irgendetwas brauchst. Lisa"
Dass Politiker beziehungsweise hochrangige Beamte in die Privatwirtschaft wechseln oder dass Unternehmen ihre Anliegen bei Politikern vorbringen, ist nichts Ungewöhnliches. Auffallend ist jedoch, dass jemand, der von der staatlichen Umweltbehörde in die Nachhaltigkeits-Abteilung eines Unternehmens wechselt und sich dann beim vorigen Arbeitgeber wegen einem Rechtsstreit in einem völlig anderen Themengebiet meldet.
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