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Samsung und LG

3D-Fernseher stehen vor dem Aus

3D am Flat-TV hatte nicht nur einen schlechten Start, sondern auch ein schlechtes Rennen. Zwar stieg der Anteil der 3D-TVs jährlich an, weil nahezu jeder neue Flat-TV die Funktion schon eingebaut hatte, genutzt wurde das stereoskopische Fernsehen aber nur selten. 3D-Blu-rays blieben Ladenhüter und selbst Gamer hatten nur wenig Lust darauf, die 3D-Brille für das Zocken hervorzukramen.

Jetzt scheinen die Hersteller die Konsequenz daraus zu ziehen. Wie die koreanische Website etnews berichtet, will Samsung keine 3D-Funktion in neue Modelle einbauen. Laut einem Lieferanten von Shutter-Brillen für Samsung-TVs, hat Samsung für dieses Jahr noch keine Bestellung aufgegeben. Dies deutet darauf hin, dass Samsung vorerst keine neuen Flat-TVs mit 3D-Funktion herstellen will. Samsung Österreich kann auf Nachfrage der futurezone diese Meldung nur als Gerücht behandeln. Da es sich um neue, noch nicht angekündigte Produkte handle, könne man noch nichts dazu sagen.

LG halbiert Produktion

Bei LG soll die Produktion von 3D-TVs nicht eingestellt, aber stark reduziert werden. „Voriges Jahr hatten 40 Prozent aller TV-Modelle eine 3D-Funktion, heuer werden es nur 20 Prozent sein“, sagt ein Vertreter von LG gegenüber etnews. Man wolle 3D zukünftig hauptsächlich in Premium-Modellen anbieten.

Da LG im Gegensatz zu Samsung auf passives 3D setzt, ist die Implementierung der Technologie in den TVs günstiger. Auch die Polarisationsbrillen, die keinen Akku und keine Verbindung zum TV benötigen, sind deutlich günstiger als die Shutter-Brillen, die Samsung verwendet. LG Österreich bestätigt dies auf Nachfrage der futurezone: "2016 werden nur neue Modelle mit UHD-Auflösung und Smart-TV-Funktionen 3-D haben." FullHD-Modelle, mit Ausnahme der OLED-TVs, werden zu günstigen Einsteiger-Geräten. Hier spart man durch den Verzicht auf 3D Kosten ein.

Sony und Philips

Da Sony ohnehin schon im Vorjahr nicht mehr allzu viele 3D-TVs angeboten hat, dürfte es wahrscheinlich sein, dass der japanische Hersteller dem Trend zum 3D-losem TV folgt oder ähnlich wie LG die Funktion auf Premium-Geräte beschränkt. Auf Anfrage der futurezone liefert Sony folgendes Statement: "Solange 3D Inhalte weitgehend verfügbar sind und sich viele Konsumenten daran erfreuen, werden wir 3D kompatible Produkte zur Verfügung zu stellen."

Laut heise.de hat Philips bestätigt, dass man in neuen Flat-TVs keine 3D-Funktion mehr einbauen werde.

Kein Kinoerlebnis

Das absehbare Ende von 3D am Flat-TV hat mehrere Gründe. Als Verkaufsargument zieht es nicht, da es zu wenig Inhalte gibt und User die benötigten 3D-Brillen als umständlich betrachten. Wird die 3D-Funktionalität weggelassen und auf die beiliegende 3D-Brille verzichtet, sparen die Hersteller Geld.

Die Unzufriedenheit der Kunden mit 3D am TV ist teilweise darauf zurückzuführen, dass das 3D-Erlebnis im Kino, das mittlerweile von den meisten Besuchern zwar nicht ausdrücklich erwünscht aber zumindest geduldet wird, nicht auf den bisherigen 3D-TVs repliziert werden konnte. Günstigere 3D-TVs sind oft zu dunkel und bei passivem 3D in FullHD wird die Auflösung technologiebedingt halbiert, weshalb die Bildqualität in 3D schlechter als in 2D ist.

UHD und Virtual Reality

UHD zieht als Verkaufsargument derzeit mehr beim Kunden als 3D. UHD könnte theoretisch eine neue Chance für 3D sein, da neuere Premium-Modelle heller sind und durch die höhere Auflösung die Darstellungsqualität gesteigert werden könnte. Allerdings braucht es dazu wieder Inhalte. UHD-Inhalte werden zwar immer mehr, UHD-3D gibt es aber kaum. In den Ultra HD Blu-ray-Spezifikationen ist 3D nicht einmal mehr vorgesehen.

Ein weiterer Sargnagel für 3D TV könnte Virtual Reality sein. Der Hype ist derzeit groß und dank günstiger Lösungen wie Google Cardboard kann sogar aus einem normalen Smartphone ein VR-Gerät (mit passabler 3D-Darstellung) werden. Das VR-Erlebnis ist um einiges eindrucksvoller als 3D am Flat-TV im Wohnzimmer und zahlreiche Unternehmen arbeiten an Inhalten – von 360-Grad-Filmen über „Experiences“ bis hin zu Games.

TV-Hersteller Sony setzt mit PlayStation VR auf ein eigenes Virtual-Reality-Gerät. Samsung bietet eine VR-Brille für seine Premium-Smartphones an, die in Zusammenarbeit mit Oculus, dem Unternehmen hinter dem VR-System Oculus Rift, entwickelt wurde.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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Gregor Gruber

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