NASA-Aufnahmen zeigen unheimliche "Geisterwälder"
Rechtzeitig zu Halloween hat die NASA Satellitenaufnahmen veröffentlicht, die Geisterwälder im US-Bundesstaat North Carolina zeigen. Zu sehen ist, wie sie sich immer mehr ausbreiten.
Als Geisterwald bezeichnet man ein Waldgebiet, das von abgestorbenen oder absterbenden Bäumen dominiert wird. Oft befinden sie sich an Küsten, wo der Boden durch Meerwasser versalzen wird.
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Vorher-Nachher
Die Aufnahmen zeigen einen Abschnitt im Alligator River National Wildlife Refuge in North Carolina. Die Sumpfzypressenwälder sind in den letzten 2 Jahrzehnten noch kahler geworden, wie die NASA schreibt. Grund dafür sind neben dem steigenden Meeresspiegel auch Stürme und Dürreperioden.
Geisterwälder erscheinen hellbraun und Sümpfe dunkelbraun. Gesunde Wälder sind grün. Das linke Bild ist vom NASA-Satelliten Landsat 5 im Jahr 1985 aufgenommen worden, das rechte von Landsat 9 im Jahr 2024.
links: © NASA
rechts: © NASA
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Meeresspiegel und Hurrikan
Der Meeresspiegel in diesem Teil von North Carolina steigt um etwa 3-4 Millimeter pro Jahr, also etwa dreimal schneller als der globale Durchschnitt. Dennoch ist das Entstehen der Geisterwälder nicht nur darauf zurückzuführen. Auch Hurrikan Irene im Jahr 2011 trug dazu bei.
Geisterwälder breiten sich an den US-Küsten immer weiter aus. Es ist auch davon auszugehen, dass Extremwetterereignisse wie jüngst der Hurrikan Milton diese Entwicklung noch weiter beschleunigen.
Klimawandel
„Man kann auf Landsat-Bildern sehen, wie die Auswirkungen des Klimawandels mit der menschlichen Entwicklung kollidieren“, wird die Ökologin Emily Bernhardt von der Duke University zitiert.
So können die Zypressenwälder schlichtweg nirgends hin, wenn ihr Boden zu versalzen wird. Sie seien bereits von Ackerland oder anderen menschlichen Konstruktionen zu sehr eingeengt. Darum würden sie einfach absterben.
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