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Daimler will Kunden mit Gutschein zu Software-Update animieren

Insgesamt könnten sich europaweit die Inhaber von rund 3,6 Millionen Autos Gutscheine abholen, wie es hieß. Der Konzern kündigte am Montag an, dass Käufer von Mercedes-Diesel-Fahrzeugen mit den Abgasnormen Euro 5 und 6b mit einem Verrechnungsgutschein im Wert von 100 Euro belohnt würden, wenn sie dafür in einer Werkstatt ein solches Update in ihrem Auto aufspielen ließen. Das Geld werde nicht in bar ausgezahlt, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Stattdessen würden Gutscheine ausgestellt, mit denen in Werkstätten Waren und Dienstleistungen erworben werden könnten.

Anreiz für Update

Die Aktion gehe bis zum Jahresende und gelte auch rückwirkend. Das heißt, dass sich auch jene Kunden, die schon in der Vergangenheit ein entsprechendes Software-Update in ihrem Auto haben aufspielen lassen, einen Gutschein abholen können. Man wolle „einen Anreiz schaffen, dass das Update möglichst schnell aufgespielt wird“, sagte Georg Abel aus der Geschäftsleitung des Mercedes-Benz-Vertriebs.

Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hatte 2018 und 2019 gegen insgesamt mehrere hunderttausend Daimler-Fahrzeuge Rückruf-Bescheide wegen einer unzulässigen Abgastechnik erlassen: Im vergangenen Jahr waren 684.000 Fahrzeuge betroffen, dazu kamen in diesem Frühjahr weitere 60.000 und jüngst vor einer Woche nochmals mehrere hunderttausend Fahrzeuge. Eine genaue Zahl veröffentlichte Daimler hier zunächst nicht.

Darüber hinaus hatte der Konzern freiwillige Software-Updates für mehr als drei Millionen Fahrzeuge angeboten. All diese Zahlen beziehen sich nach Konzernangaben sowohl auf in Deutschland als auch in anderen Teilen Europas zugelassene Mercedes-Diesel.

Der Daimler-Sprecher sagte, die jetzige Gutschein-Aktion gelte sowohl für vom KBA zurückgerufene Autos als auch für jene Fahrzeuge, für die ein freiwilliges Software-Update angeboten worden war. Ausnahmen seien etwa 260.000 Sprinter-Mercedes-Dieselfahrzeuge, die vom jüngsten KBA-Rückruf betroffen waren: Für diese Fahrzeuge existiere noch kein Software-Update.

Bei mehr als einer Million dieser Diesel seien europaweit bereits Software-Updates aufgespielt worden, davon seien 400.000 Autos in Deutschland zugelassen.

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