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Käfigei-Scanner in neuer Tierschutz-App

Auch wenn viele direkt nach Ostern möglicherweise für einige Zeit keine Eier mehr sehen können - in verarbeiteten Produkten kommen Eier dennoch vor. In diesen ist die Herkunft der Eier allerdings oft nicht mehr nachvollziehbar. Die neue, kostenlose Tierschutz-App von Vier Pfoten (für iPhone und Android) informiert Konsumenten darüber, aus welcher Haltung das Ei stammt. Dazu muss man mit dem Smartphone den Barcode des Produktes einscannen und erhält daraufhin Informationen über die Marke, den Hersteller und die Art der Tierhaltung.

Datenbank noch ausbaufähig
Im futurezone-Kurztest funktioniert die Erkennung des Barcodes zwar hervorragend, viele Produkte sind jedoch noch nicht in der offiziellen Vier Pfoten-Datenbank erfasst. Doch das soll sich rasch ändern. Die Tierschützer haben bisher laut Eigenangaben rund 1500 Artikel in ihre Datenbank aufgenommen. Zudem seien "hunderte Hersteller im In- und Ausland" angeschrieben worden, um entsprechende Informationen zu sammeln.

Ist das Produkt bereits in der Datenbank vorhanden, werden Foto, Name, Marke und Hersteller sowie der Status der dafür verwendeten Eier angezeigt. "Der Status "In Bearbeitung" heißt, dass gerade eine Anfrage beim Hersteller läuft", erklärt Nikola Furtenbach, Kampagnenleiterin bei der Tierschutzorganisation, die mit dem Projekt für mehr Transparenz in der Lebensmittelbranche sorgen will.

Kampagnen unterstützen
Mit der App, die von der Wiener Agentur Platogo entwickelt wurde, können User außerdem Kampagnen wie z.B. gegen skrupellose Welpenhändler oder gegen versteckte Käfigeier per Smartphone unterstützen - und diese Unterstützungserklärung mit ihren Freunden auf Facebook teilen. Auch dies funktioniert im futurezone-Kurztest problemlos und gestaltet sich als sehr einfach. Die Schwelle, mitzumachen, ist durch die wenigen Schritte, die dafür notwendig sind, gering. Wenn man eine Kampagne unterstützt hat, bekommt man eine Bestätigung per E-Mail zugesandt.

App-Entwickler Jakob Sommerhuber von Platogo zur futurezone: "Die App wurde Cross-Plattform für iPhone und Android entwickelt. Weitere Plattformen können wegen der verwendeten HTML5-Techniken in Verbindung mit Adobe PhoneGap leicht nachgereicht werden. Die App ist mehrsprachig und passt die Inhalte länderspezifisch automatisch an."

Vorbild für andere NGOs
Zusätzlich wurde ein "Gamification"-Ansatz gewählt, erklärt Sommerhuber. Angemeldete Nutzer können durch Aktionen, die sie unterstützen, Punkte sammeln. Besonders engagierte Tierschutz-Aktivisten sollen auch virtuelle Medaillien bekommen. Die App sei im NGO-Bereich bisher "einzigartig", so Sommerhuber. Sie könnte damit durchaus als Vorbild für andere Organisationen dienen, denn die Umsetzung ist wirklich gelungen.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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