Warum in der deutschen Einöde ein 250 Meter hoher Turm steht

Warum in der deutschen Einöde ein 250 Meter hoher Turm steht

© TK Elevator

Digital Life

Warum in der deutschen Einöde ein 250 Meter hoher Turm steht

In Mitten weiter Felder und Wälder liegt rund 80 Kilometer südwestlich von Stuttgart das kleine Städtchen Rottweil. Es zählt zwar lediglich 25.000 Einwohner, beheimatet allerdings auch die höchste Aussichtsplattform Deutschlands

Es ist ein etwas ungewöhnlicher Ort für einen modernen 250 Meter hohen Turm, der in seiner Form einmalig ist und nur einen einzigen Zweck dient. Fertiggestellt wurde das Gebäude 2017 und gilt seither als das höchste Bauwerk mit einer Textilfassade. 

➤ Mehr lesen: Saudi-Arabien hat mit Bau von größtem Gebäude der Welt begonnen

Testturm für Aufzüge

Irgendwo müssen auch Aufzüge getestet werden und hier kommt eben der Turm von Rottweil ins Spiel. Bei dem riesigen Bauwerk in Baden-Württemberg handelt es sich nämlich um den TK-Elevator-Testturm. Es ist also die Testanlage, wo Thyssenkrupp seine Aufzüge entwickelt

➤ Mehr lesen: Kilometerhohe Wolkenkratzer sollen erneuerbare Energie speichern

2,1 Kilometer lange Teststrecke für Aufzüge

Der Turm ist das weltweit erste Bauwerk, das absichtlich mithilfe eines Schwingungspendel in Schwingungen versetzt werden kann. Das hilft Thyssenkrupp dabei, Windlasten zu simulieren und herauszufinden, wie sich die Aufzüge unter realen Bedingungen bewähren. 

246 Meter ragt das Bauwerk in die Höhe. Unter der der Erde geht es noch einmal knapp 30 Meter nach unten. So kommt der Betonschaft auf eine Länge von 275,5 Meter. Im Inneren sind 12 Schächte für Aufzüge verbaut, sodass sich eine Teststrecke von insgesamt 2,1 Kilometer ergibt. 

➤ Mehr lesen: Weltweit erster 1.000-Meter-Wolkenkratzer wird doch fertiggebaut

Seillose Aufzugskabinen fahren auch horizontal

Der TK-Elevator-Testturm muss deswegen so hoch sein, damit dort auch Hochgeschwindigkeitsaufzüge getestet werden können. Diese benötigen nämlich einen Beschleunigungsweg von fast 100 Meter, um auf die volle Geschwindigkeit von ungefähr 18 m/s zu kommen - das sind knapp 65 km/h

Getestet werden in Rottweil auch seillose Aufzugskabinen, die sich mit derselben Technik wie Magnetschwebebahnen fortbewegen. Dadurch können sich mehrere Kabinen im selben Schacht unabhängig voneinander bewegen. Diese Magnettechnologie ermöglicht nicht nur das vertikale, sondern auch das horizontale Bewegen von Aufzugskabinen.

➤ Mehr lesen: 532 Meter hoher Wolkenkratzer bekommt eigenen Regenwald

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare