Samsung Curved UHD im Test: Geniales Bild, fieses Spiegeln
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Die futurezone hat den 65-Zöller der 2014er Serie 8 von Samsungs Curved UHD-TV getestet. Der UE65HU8580 hat einen empfohlenen Verkaufspreis von 4.799 Euro und ist damit nicht gerade ein Schnäppchen. Dafür kommt er aber auch in Vollausstattung. Im Lieferumfang sind der UHD-TV, ein Tischstandfuß, zwei aktive Shutter-Brillen, eine normale Fernbedienung, die Smart Remote und ein IR-Blaster enthalten. Für den Test wurde der UHD-TV an einem Bodenstandfuß eines Drittanbieters montiert, was mittels VESA-Norm-Wandhalterung problemlos möglich war.
Wie schon bei den 2013er Smart-TVs von Samsung, sind ein Großteil der Elektronik und Anschlüsse in der One Connect Box untergebracht. Durch die flache Bauhöhe und die elegante Chrom-Optik fällt die Box nicht störend auf, wenn sie vor dem UHD-TV am Regel oder Boden liegt. Ein weiterer Vorteil ist, dass alle Anschlüsse so einfach zu erreichen sind, während man bei anderen TV-Modellen an die Rückseite oder links und rechts hinter den Rahmen muss, um HDMI-Kabel umzustecken oder USB-Sticks anzustecken.
Die One Connect Box wird mit einem Kabel mit dem TV verbunden, ein separates Stromkabel wird nicht benötigt. Die Box hat vier HDMI-2.0-Anschlüsse, drei USB-Anschlüsse (davon einer USB 3.0), Ethernet, digitaler optischer Ausgang, zwei Antenneneingänge, Komponenten-Eingang, zwei CI+-Slots und WLAN mit WiFi-Direct-Unterstützung. Verzichten muss man auf einen SD-Slot, was schade ist, da es das Betrachten von mit einer Digitalkamera aufgenommenen UHD-Videos und Fotos erleichtert hätte. Gerade auf einem UHD-TV sehen Fotos besonders gut aus. Ein DisplayPort-Anschluss fehlt ebenfalls. Es ist denkbar, dass dieser in der Box der 2015er Modelle vorhanden sein wird. Diese Box wird auch separat angeboten werden, wodurch der jetzige 2014er UE65HU8580 später auf den Stand eines 2015er-Modells gebracht werden kann.
Hübsche Kurven
Das Auslagern der Anschlüsse und Elektronik in die One Connect Box ermöglicht eine schlanke Bauweise. Der Rand ist gerade mal 1,2 cm breit, inklusive des Chrom-farbenen Zierrahmens, der an diverse Samsung-Smartphones und -Tablets erinnert.
Das gebogene Display macht den UHD-TV auch ausgeschaltet zu einer eindrucksvollen Erscheinung. Mit der Biegung sieht er interessanter und hübscher im Wohnzimmer aus als die klassischen, geraden schwarzen Flecken.
Unauffällige Kurven
Samsung zufolge soll das Seherlebnis durch das Curved Display verbessert werden, weil ein 3D-Effekt entsteht und man mehr ins Bild hineingezogen wird. Andere Hersteller versprechen eine höhere Schärfe, weil das Bild bei großen Displaydiagonalen zu den Rändern hin etwas näher am menschlichen Auge ist und damit optisch auf derselben Höhe wie die Bildmitte.
Benutzt man den UHD-TV, fällt die Krümmung kaum auf. Dies ist aber eher ein Argument für das gebogene Display als dagegen: Wenn die Kurve nicht störend auffällt, spricht das dafür, dass ein natürliches Seherlebnis erzielt wird. Dies gilt für den 65 Zöller, der im Test 2,90 Meter von den Sehern entfernt war, die frontal auf das Gerät gesehen haben. Bei kleineren Displaydiagonalen oder einer zu weiten Entfernung zum Curved-TV, könnte die Biegung als Störung empfunden werden, weil die Ränder zu sehr in die Mitte des Blickfelds der Seher ragen.
Bei den meisten TV-Serien und Filmen nimmt man das gebogene Display gar nicht als solches wahr. Manchmal ist tatsächlich ein kleiner 3D-Effekt bemerkbar, den man von einem normalen FullHD-TV nicht kennt. Am deutlichsten ist das bei CGI-lastigen Szenen mit vielen Objekten und schnellen Kamerafahrten der Fall, wie etwa der Anfangsschlacht vom Star Wars Episode 3 auf Blu-ray. Einzig als störend nimmt man die Biegung wahr, wenn man etwa den Browser des UHD-TV nutzt und eine Website öffnet, die den Text nicht in der Bildmitte, sondern am linken oder rechten Rand anzeigt. Durch die Kurve erscheint der Text schief, was beim Lesen unangenehm ist.
Fiese Spiegelungen
Das gebogene Display hat einen Nachteil. Spiegelungen werden verzerrt und sind so größer als bei einem normalen Flat-TV. Das gilt sowohl für Tageslicht als auch Kunstlicht. Bei Spots ist nicht nur ein leuchtender Punkt zu sehen, sondern horizontale und vertikale Streifen, die manchmal auch in Regenbogenfarben über das Display laufen.
Das Display des UE65HU8580 spiegelt so stark, dass man für die meisten Filme das Zimmer komplett abdunkeln muss: Licht ausschalten, Jalousien runter und Vorhänge zu. Sieht man nur Fernsehen oder Filme, in denen keine düsteren Szenen (und am besten kein Schwarz) vorkommen, kann man das Kunstlicht anlassen oder nur die Jalousien schließen, ohne den Vorhang zuziehen zu müssen.
Mit maximaler Hintergrundbeleuchtung und höherer Farbsättigung kann man zwar Spiegelungen einigermaßen entgegensteuern, allerdings ist der UHD-TV dann so hell, dass es anstrengend für die Augen ist. Man sollte auch darauf achten, möglichst frontal vor dem TV zu sitzen. Blickt man seitlich auf das Gerät, blasst das Bild etwas aus – Plasma-TVs sind Im Vergleich dazu Blickwinkel-stabiler.
Bildqualität
Die Darstellung von nativem UHD-Material und hochauflösenden Fotos ist fantastisch. Farben, Kontraste und Schwarzwerte überzeugen. Obwohl die Hintergrundbeleuchtung nur EDGE-LED ist, fällt auch bei düsteren TV-Serien und Filme kein Backlight-Bleeding auf. Die Schärfe ist hervorragend, der „Standard“-Bildmodus ein sehr guter Kompromiss zwischen Klarheit des Bildes und natürlicher Farbdarstellung.
Lediglich die „Standard“-Einstellung bei Motion Plus ist nicht ideal. Durch die zwischengerechneten Bilder entsteht der Soap-Opera-Effekt, bei dem selbst aufwändige Hollywood-Produktionen wie günstig produzierter TV-Abfall wirken. Deaktiviert man Motion Plus komplett, wirkt das Bild etwas zu ruckelig. Die Einstellung „Klar“ ist hier ein sehr guter Kompromiss, der sowohl für Material in UHD, als auch Blu-rays in FullHD und hochgerechnetes 720p- und SD-Material funktioniert.
Einstellungsmöglichkeiten
Motion Plus kann auch nach den eigenen Bedürfnissen konfiguriert werden, genauso wie nahezu alle Bildparameter. Dazu gehören ein Weißabgleich mit zwei oder zehn Punkten, Schwarzwert, Farbtemperatur, Parameter für die Gesichtsfarbe, Optimalkontrast, Farbraum und viele mehr.
Nicht gut gelöst ist, dass die Einstellungen und Parameter über zu viele Menüs verteilt sind. Ein Beispiel: „Hintergrundbeleuchtung“ ist gleich der zweite Optionspunkt bei den „Bild“-Einstellungen. Die automatische Anpassung der Hintergrundbeleuchtung anhand des Umgebungslichtes findet man aber, indem man im Menü „System“ zu „Öko-Lösung“ scrollt und dort den „Öko-Sensor“ aktiviert. Immerhin hat Samsung hier mitgedacht: Es kann eine Mindest-Hintergrundbeleuchtung eingestellt werden, damit der UHD-TV nicht automatisch dunkler als die persönliche Präferenz wird.
Auch das elektronische Benutzerhandbuch ist suboptimal. Zwar sieht man Screenshots der Funktionen die man gerade sucht, man kann aber nicht direkt aus der Hilfe das entsprechende Menü öffnen.
Film- und Fußballmodus
Trotz der großen Anzahl an Einstellungen gibt es nur vier Bildmodi zur Vorauswahl: „Dynamisch“, „Standard“, „Natürlich“ und „Film“. Neben dem guten „Standard“-Modus ist der „Film“-Modus für Puristen interessant. Kontrast, Schärfe und Hintergrundbeleuchtung werden reduziert, sowie viele Bildverbesserungen ausgeschaltet. Im Test konnte der „Film“-Modus aber nicht überzeugen. Die Darstellung ist so stark reduziert, dass die Bildqualität ähnlich mäßig wie im Kino ist. Der UHD-TV kann jedoch weit mehr und viele der Bildverbesserungsoptionen machen Sinn und lassen sowohl TV-Serien als auch Hollywood-Blockbuster erstrahlen.
Es gibt noch zwei versteckte Modi. Bei „System“ – „Allgemein“ gibt es den „Spielmodus“, der die Reaktionszeit des Displays verbessern soll. Bei Tests mit der Xbox One, PS4 und PS3 war dieser Modus nicht nötigt. Ebenfalls bei „System“ findet man den „Fußballmodus“, der auch auf der Smart Remote eine eigene Taste hat. Dieser dürfte wohl dazu gedacht sein, um Sehern die Augen rauszubrennen. Kontrast, Farbsättigung und Helligkeit werden ins Absurde in die Höhe geprügelt, sodass aus einen abgenutzten, leicht bräunlichen Rasen eine giftgrün-leuchtende Masse wird.
Hochrechnen von FullHD-Material
Material in nativem FullHD wird exzellent hochgerechnet. Das Bild sieht besser als bei ähnlich ausgestatteten Smart-TVs mit FullHD-Panelen aus. Besonders beeindruckend sind Nahaufnahmen von Menschen – hier glaubt man jedes Barthaar einzeln zählen zu können.
Bei Videospielen ist die Qualität stark vom Ausgangsmaterial abhängig. The Last of Us: Remastered auf der PS4 sieht fantastisch aus. Watch Dogs auf der PS4 sieht aber nahezu ident wie auf einem guten FullHD-TV aus.
Bei Filmen und Serien mit starker Körnung zeigt das Hochskalieren seine Schwächen. Egal ob das Bildrauschen absichtlich ist oder bei der Produktion mit zu hohen ISO-Werten für Aufnahmen mit wenig Ausleuchtung gearbeitet wurde: Es sieht nicht gut aus. Die einzelnen schwarzen Rauschpixel werden mithochskaliert. Während bei FullHD-TVs die starke Körnung noch nach Kunst aussehen kann, wirkt es am UHD-TV fast schon als wäre der Film kaputt. Zum Glück setzen aber nicht allzu viele Produktionen auf eine starke Körnung. 300 auf Blu-ray ist allerdings auf dem UHD-TV nicht mehr ansehbar.
Hochrechnen von 720p-Material
Auch TV-Sendungen und Inhalte im nativen 720p werden gut hochgerechnet. Man bemerkt aber den Unterschied zu nativem FullHD- und 1080i-Material sofort. Auch merkt man wenn ein Sender, der eigentlich in 1080i ausstrahlt, 720p-Material hochskaliert. In diesem Fall sieht das Bild dann meist etwas schlechter aus, als wenn der UHD-TV direkt ein 720p-Signal hochskaliert.
Auch bei Games in 720p gibt es große Unterschiede. Fußballspiele sehen zum Beispiel nicht so gut aus wie Third-Person-Shooter. Je näher die Kameraperspektive am Geschehen dran ist und je größer die dargestellten Objekte sind, desto besser klappt das Hochskalieren. Bei vielen kleinen oder weit entfernten Objekten hat der UHD-TV keine allzu große Qualitätssteigerung gegenüber einem aktuellen, Premium-FullHD-TV.
Hochrechnen von SD-Material
Auch in Zeiten von UHD werden noch nicht alle TV-Sender in HD angeboten. Glücklicherweise kann der UHD-TV Sendungen in 720 x 576 Pixel auf 3.840 x 2.160 Pixel akzeptabel hochskalieren. Wunder darf man sich dabei aber nicht erwarten. Das Bild ist weniger scharf und immer wieder erkennt man Artefakte bei nicht beweglichen Motiven, wie etwa geschriebener Text auf einem färbigen Hintergrund. Dennoch schafft es der UHD-TV besser das Material hochzurechnen, als viele Premium-FullHD-Modelle.
Die DVD-Sammlung verträgt sich nicht allzu gut mit dem UHD-TV. Wieder gilt: Bei Szenen mit Nahaufnahmen funktioniert das Hochskalieren am besten. Bei Aufnahmen von weit entfernten Motiven wird es unschön. Eine Luftaufnahme einer Stadt mit einem Kameraschwenk verursacht etwa wabernde und flimmernde Flächen.
3D
Die Wiedergabe von FullHD-3D-Material auf dem UHD-TV ist gelungen. Durch die starke Hintergrundbeleuchtung und die kräftigen Farben wird gut der durch die Shutter-Brillen abgedunkelte Darstellung entgegengewirkt. Bei 3D-Inhalten kann der Motion-Plus-Modus ruhig auf „Standard“ gestellt werden, da damit das übliche 3D-Ruckeln weitgehend reduziert wird.
Durch die UHD-Auflösung sehen die Aufnahmen detaillierter aus, als man es von der 3D-Darstellung von FullHD-TVs kennt. Ghosting-Bilder kommen kaum vor, genauso wenig wie Schlieren.
Die mitgelieferten aktiven Shutter-Brillen sind angenehm leicht, aber nicht geeignet, um sie vor Brillen aufzusetzen. Die Leichtbauweise schottet nicht gegen seitlich einfallendes Licht ab, weshalb man in einem möglichst dunklem Raum 3D-Filme ansehen sollte. Aufgrund des stark spiegelnden Curved-Displays wird man aber ohnehin meist im Finsteren dem Filmgenuss frönen.
Tonqualität
Obwohl der UHD-TV keine sichtbaren Lautsprecher hat, liefert er einen akzeptablen Klang. Im Tonprofil „Musik“ ist dieser sogar überraschend füllig und über das Equalizer-Menü kann eine Feinabstimmung vorgenommen werden. Die maximale Lautstärke ist niedrig, dafür gibt es aber viele Abstufung. Während man beim Fernsehen mit Lautstärke 15 von 100 meist auskommt, muss man bei manchen heruntergeladenen Serien auf 85/100 gehen, um dieselbe Lautstärke zu erhalten.
Für normales Fernsehen reichen die Lautsprecher jedenfalls, für das Schauen von Filmen und für Videospiele sollte eine Soundbar oder idealerweise eine Surround-Anlage genützt werden.
Smart Remote und Sprachsteuerung
Wie schon bei früheren Samsung Smart-TVs kann der UHD-TV auf zahlreiche Arten gesteuert werden. Neben der normalen Fernbedienung gibt es die Smart Control. Diese liegt gut in der Hand und hat eine Touch-Fläche in der Mitte. Streicht man mit dem Finger darüber, scrollt man im Browser und in Menüs. Lässt man den Daumen in der Mitte auf der Touch-Fläche aufgelegt, wird durch Zeigen mit der Smart Remote auf den UHD-TV ein Cursor bewegt, ähnlich wie man es von Nintendos Spielekonsole Wii kennt. Gerade beim Eintippen von Texten, etwa im Browser oder der Suche in der YouTube-App, ist das praktisch.
Drückt man die Voice-Taste auf der Smart Control, kann man Sprachbefehle einsprechen. Einige Befehle werden fast immer erkannt, andere gar nicht. Selbst wenn der Befehl erkannt wird, kann es vom Moment des Einsprechens bis zur Umsetzung an die sechs Sekunden dauern. Oft wird auch die Spracheingabe richtig erkannt, der UHD-TV hat aber keinen passenden Befehl dafür einprogrammiert, wie etwa „öffne Browser“. Insgesamt bleibt die Spracheingabe nach wie vor eher einer Spielerei.
Gestensteuerung
Für die Gestensteuerung hebt man den rechten Zeigefinger in Kopfhöhe, um einen Cursor am UHD-TV steuern. Knickt man den Finger, ist das wie ein Mausklick. Es wird die Schnellsteuerung für Lautstärke und Kanal wechseln prominent eingeblendet, es können aber alle Funktionen und Menüs des UHD-TVs mit dem Finger gesteuert werden. Ist der IR-Blaster eingerichtet, können sogar einige Funktionen der Settop-Box, wie etwa die Senderwahl, mit dem Finger erledigt werden. Die Gestensteuerung ist etwa nützlich, wenn man gerade vom Chips essen fettige Finger hat und für das Umschalten oder lauter drehen nicht die Fernbedienung beschmutzen möchte.
Solange ausreichend Licht vorhanden ist, wird der erhobene Finger für die Gestensteuerung gut erkannt. Muss man aber das komplette Zimmer abdunkeln, um Spiegelungen am Display zu verhindern, wird der Finger öfters nicht sofort und manchmal gar nicht erkannt.
Neben den zwei Fernbedienungen, der Stimmen- und Gestensteuerung kann der UHD-TV auch mit Samsungs WatchOn-App per Smartphone, Tablet oder Smartwatch genutzt werden.
Smart-TV-Funktionen
Bei den Smart-TV-Funktionen lässt der UE65HU8580 kaum Wünsche offen. Sendungen auf USB-Sticks aufnehmen, Trending-Topics mit Twitter-Einbindungen, Webbrowser mit „Privat-Surfen-Funktion“, Bild-in-Bild-Funktionen, Multi-Screen mit drei verschiedenen Inhalten, Apps wie Spiele und Streaming-Dienste wie Netflix, Zugriff auf Dropbox, One Drive und DLNA-fähige Netzwerkgeräte, eine HD-Kamera mit Gesichtserkennung und Skype, die einfache Spiegelung des Smartphone- oder Tablet-Displays auf dem TV, etc.
Für viele US-Serienfans wichtig: MKV-Container-Dateien werden anstandslos wiedergegeben. Sind mehrere Sprachen und/oder Untertitel eingebunden, können diese natürlich direkt am UHD-TV ausgewählt werden. Die Bedienung der Smart-TV-Funktionen ist einigermaßen intuitiv. Nach gut einer halben Stunde herumprobieren sollte man die Steuerung im Griff haben. Durch den hohen Funktionsumfang kann es aber vorkommen, dass man auch nach Wochen mit dem UHD-TV noch ein neues Extra findet, das man vorher vielleicht übersehen hat.
IR-Blaster
Gängige Settop-Boxen werden durch den mitgelieferten IR-Blaster nahtlos in die Smart-TV-Funktionen integriert. Im Test funktionierte das Einrichten der UPC-Box schnell und problemlos. Schaltet man aber mit der Fernbedienung des UHD-TVs die Settop-Box um, gibt es eine kleine Verzögerung, da erst das Infrarot-Signal an den TV geschickt wird, der es durch den IR-Blaster wiederum an die Settop-Box weiterschickt.
Für den flotten Wechsel zwischen Menüs und Apps sorgt eine Quad-Core-CPU in der Connect Box. Verzögerungen gab es lediglich beim Laden der Thumbnails von UHD-Videos auf einem USB-2.0-Datenträger. Die starke Leistung des Prozessors erzeugt viel Wärme, weshalb die Box manchmal fast heiß wird. In diesem Fall beginnt der Lüfter der Box unangenehm laut zu surren. Im zweiwöchigen Testzeitraum ist dies allerdings nur einmal passiert.
Fazit
Der UE65HU8580 beweist, dass UHD-TVs schon jetzt Sinn machen – auch wenn die verfügbaren, nativen 4K-Inhalte noch rar sind. Die Bildqualität ist fantastisch und gehört zu dem Besten, was es derzeit am TV-Markt gibt. Nicht nur UHD, sondern auch FullHD sieht ausgezeichnet aus und selbst 720p- und SD-Inhalte werden besser und schöner aufbereitet, als dies bei manchen, hochpreisigen FullHD-Smart-TVs der Fall ist.
Der größte Kritikpunkt sind die Spiegelungen im gebogenem Display. Zwar bietet Samsung auch klassische Flat-TVs mit UHD an, allerdings derzeit nur in der 7er-Serie. Deshalb sollte man die Wohn- und Lichtsituation sowie die TV-Gewohnheiten bedenken, wenn man mit einem hochpreisigen UHD-Topmodell mit Curved-Display liebäugelt. Nutzt man das Gerät sowieso nur im abgedunkelten Raum oder hat einen Platz im Zimmer vorgesehen, das vor einfallendem, natürlichem Licht geschützt ist, erübrigt sich dieser Kritikpunkt.
Bleibt noch die Preisfrage. Natürlich gibt es günstigere UHD-Modelle. In diesem Fall bekommt man aber, wofür man zahlt. Der UE65HU8580 (4.799 Euro) ist nicht einfach ein hochauflösendes Panel, sondern bietet durch die Bildverbesserungs-Features und -Algorithmen ein extrem gutes Bild, das günstigere Modelle so nicht hinbekommen. Und bis Streaming-Dienste und TV-Sender genügend nativen UHD-Inhalt bieten, was möglicherweise Jahre dauern kann, ist man froh über ein Gerät, das SD- und HD-Fernsehen sowie Blu-rays in guter Qualität hochskalieren kann.
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