Das Solarsegel der NASA im Orbit.

Das Solarsegel der NASA im Orbit.

© NASA/Aero Animation/Ben Schweighart

Science

NASA-Weltraumsegel hat Probleme, taumelt im All

Künftig könnten Raumschiffe durch Solarsegel mithilfe des Sonnenwinds im All vorwärtskommen. Dank der Segel könnten sie ohne Treibstoff auskommen. 

Eines dieser Segel wird derzeit von der NASA getestet. Es wurde im April 2024 an Bord einer Electron-Rakete von Rocket Lab in den Weltraum gebracht. Vor wenigen Wochen wurden schließlich die Segel zur Gänze entfaltet.

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Satellit mit Kameras in der Mitte

Advanced Composite Solar Sail System lautet die Bezeichnung für einen kleinen Satelliten in der Mitte. Daran sind 7 Meter lange Streben aus Verbundmaterial befestigt, an denen die Segel hängen. Insgesamt hat die gesamte Konstruktion laut NASA etwa die Hälfte der Größe eines Tennisplatzes.

Am Satelliten sind Kameras befestigt, die festhalten, wie sich die Segel durch das Weltall bewegen. Sie liefern wertvolle Daten für künftige Solarsegelmissionen. 

Laut einer Aussendung der NASA verläuft beim Segelversuch im All derzeit bis auf kleinere Komplikationen alles nach Plan. Derzeit wertet das Missionsteam Daten aus, die zeigen, wie die Streben performen, an denen die Segel befestigt sind.

Am Advanced Composite Solar Sail System-Raumschiffs befestigte Kameras zeigen die reflektierenden Solarsegel.

Am Advanced Composite Solar Sail System-Raumschiffs befestigte Kameras zeigen die reflektierenden Solarsegel.

Haltungskontrollsystem ist derzeit deaktiviert

Eine wichtige Rolle spielt das sogenannte Haltungskontrollsystem. Eingeschaltet bewirkt es durch Krafteinwirkung, dass das Raumschiff im All korrekt ausgerichtet wird. 

Damit lässt sich beispielsweise die Antenne so positionieren, dass Daten bestmöglich zur Erde geschickt werden können. Auch für die optimale Energieversorgung ist es entscheidend, weil die Solarpaneele damit so zur Sonne ausgerichtet werden, dass sie deren Licht in Strom umwandeln können.

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Derzeit ist das Haltungskontrollsystem allerdings ausgeschaltet. Das Raumschiff wird nur von den Segeln bewegt und „taumelt“ deshalb unkontrolliert im All umher.

Mysteriöse Krümmung einer Strebe

Derzeit sieht sich das NASA-Team allerdings ein Problem genauer an: Bei der Entfaltung des Segels im All auf seine vollständige quadratische Form hat sich eine Strebe leicht verbogen, möglicherweise weil die Streben und Segel bei der Ausbreitung zu straff gezogen wurden. 

Mittlerweile soll sich die Biegung allerdings von selbst teilweise wieder geradegerichtet haben, wie eine Datenauswertung zeigt. Dieser „Fehler“ sei allerdings nicht allzu tragisch, wie das Missionsteam meint.

Energiesparmodus

Demnächst soll das Raumschiff neu positioniert werden. Bis die Solarpaneele wieder günstiger zur Sonne ausgerichtet sind, läuft es im Energiesparmodus. Bis zur Reaktivierung des Haltungskontrollsystems wird der Strom für besonders wichtige Aufgaben, wie die Kommunikation mit der Missionszentrale auf der Erde, gespart.

Wenn das Haltungskontrollsystem wieder aktiviert wird, kann der Datenaustausch mit der Missionszentrale wieder ungestörter ablaufen, als das derzeit der Fall ist. Dann wird man mit dem Beginn der Segelmanöver beginnen.

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