Brotlaib-große Sonde wird sich zu Solarsegel entfalten
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Solarsegel sind eine Antriebsform für Raumsonden, bei der die Energie von Photonen ausgenutzt wird, um für eine kontinuierliche Beschleunigung zu sorgen. Im Gegensatz zu anderen Antrieben muss keinerlei Treibstoff mitgeführt werden, was Solarsegel effizient und günstig macht. In der Praxis wurden Solarsegel jedoch bisher nur zwei Mal erfolgreich getestet - einmal durch die japanische Raumfahrtagentur JAXA, einmal durch die NASA. In der kommenden Woche soll ein weiterer Test folgen.
Dünnes Segel
An Bord einer SpaceX-Rakete soll gemeinsam mit 23 anderen Satelliten die Raumsonde Lightsail 2 gestartet werden. Sie ist nur etwa so groß wie ein Brotlaib, berichtet Ars Technica, dennoch soll sie ein 32 Quadratmeter großes Solarsegel entfalten. Das Segel ist nur rund 4,5 Mikrometer dick - etwa ein Zehntel eines menschlichen Haars - und dicht gefaltet in der Raumsonde verstaut. Gesteuert und auf die Sonne ausgerichtet wird das Segel mittels Gyroskop.
The Planetary Society
Die Entwicklung der Technologie ist seit jeher eines der Hauptanliegen der Non-Profit-Organisation The Planetary Society, die 1980 u.a. vom Astronomen Carl Sagan mitbegründet wurde. Derzeitiger CEO ist Bill Nye, der in den USA als "Science Guy" Bekanntheit erlangt hat. Die Planetary Society hat in der Vergangenheit bereits zwei Versuche unternommen, um Solarsegel in den Weltraum zu bringen. Beide sind gescheitert. Für die Entwicklung von Lightsail 2 brachte die Organisation insgesamt sieben Millionen Dollar auf.
Romantik zwischen den Sternen
Ziel der Mission ist es, die Technologie des Solarsegels zu verfeinern und wichtige Erkenntnisse zu sammeln. Solarsegeln wird das Potenzial zugerechnet, die Raumfahrt zu demokratisieren, also zugänglicher (und leistbarer) zu machen. Bill Nye: "Es ist außerdem die romantischste aller Raumfahrttechnologien. Wir segeln damit tatsächlich zwischen den Sternen. Das ist doch fantastisch."
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