Eine Person trägt das neue Samsung Galaxy XR Headset, das mit Android XR betrieben wird und für immersive Mixed-Reality-Anwendungen entwickelt wurde.

Samsung Galaxy XR

© Samsung

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Samsung Galaxy XR kostet nur halb so viel wie Apples Headset Vision Pro

Samsung hat seit Monaten sein Headset angeteast. Zuletzt war es noch unter dem Namen Project Moohan bekannt. Jetzt hat der südkoreanische Hersteller das Gerät offiziell vorgestellt.

Es heißt Samsung Galaxy XR. Das XR steht für Extended Reality und bedeutet, dass damit die Anwendungen VR (Virtual Reality), AR (Augmented Reality) und MR (Mixed Reality) möglich sind.

Optische Ähnlichkeit zu Apple Vision Pro

Die Front erinnert optisch an Apples Vision Pro. Der Bügel am Hinterkopf, mit dem Drehrad, um das Headset am Kopf festzuziehen, weckt Erinnerungen an das PlayStation VR2.

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Das Lichtschild an der Oberseite kann abgenommen werden. Das Tragen wird für immersive Anwendungen empfohlen, wie etwa VR. Bei MR kann es helfen auf das Lichtschild zu verzichten, um weniger stark von der realen Welt abgeschirmt zu sein.

Samsung Galaxy XR vor weißem Hintergrund

Samsung Galaxy XR

Gewicht und Akkulaufzeit

Ohne Lichtschild wiegt Galaxy XR 545 Gramm. Das ist deutlich leichter als Apple Vision Pro, das in der leichtesten Konfiguration 750 Gramm wiegt.

Genau wie Apple wendet Samsung hier einen Trick an: Der Akku ist extern und per Kabel mit dem Headset verbunden. Der Akku wiegt 302 Gramm (Vision Pro: 353 Gramm) und soll 2 Stunden durchhalten. Wird Galaxy XR lediglich für die Videowiedergabe genutzt, sind bis zu 2,5 Stunden möglich.

Frau trägt Samsung Galaxy XR

Samsung Galaxy XR

Displays

Galaxy XR hat 2 OLED-Displays (eines für jedes Auge) mit einer Auflösung von je 3.552 x 3.840 Pixeln. Die Farbwiedergabe wird mit 95 Prozent angegeben (DCI-P3). Das ist besser als bei der Vision Pro: Die löst mit 3.200 x 3.660 Pixeln auf und stellt nur 92 Prozent des DCI-P3-Farbraums dar.

Dafür hat die neueste Version von Vision Pro eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz – Galaxy XR schafft maximal 90 Hz. Standardmäßig läuft Samsungs Headset mit 72 Hz, um den Akku zu schonen.

Samsung Galaxy XR Innenseite

Samsung Galaxy XR Innenseite

Kameras und Eye-Tracking

Damit MR-Anwendungen möglich werden, hat Galaxy XR 2 Pass-Through-Kameras, um die Außenwelt auf die Displays zu übertragen. 6 kleine Kameras sind für das Tracking der Bewegungen des Users und dessen Hände zuständig. Dafür fließen auch die Daten aus 5 Lagesensoren ein. Ein LIDAR (Laser-Radar) wie bei Apples Vision Pro gibt es nicht. Samsung nutzt stattdessen einen Tiefensensor.

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4 Kameras sind nach innen gerichtet. Diese ermöglichen das Erfassen der Augenbewegungen und Iris-Erkennung. Ersteres ist für immersive Anwendungen sinnvoll. Zweiteres ist der Ersatz für den Fingerabdrucksensor und ermöglicht etwa das automatische Eingeben von Passwörtern oder das Bestätigen von Zahlungen.

Samsung Galaxy XR

Samsung Galaxy XR

Optionaler Controller

Für die Tonwiedergabe hat Galaxy XR 2 Lautsprecher eingebaut. Für Spracheingabe, Calls und um Außengeräusche aufzunehmen, gibt es insgesamt 6 Mikrofone.

Gesteuert wird Galaxy XR mit einer Kombination aus Spracheingabe, Handgesten und Augenbewegungen. Optional bietet Samsung einen passenden, zweigeteilten Controller an (ein Teil für jede Hand). Dieser kostet 249 US-Dollar.

Samsung Galaxy XR Controller

Samsung Galaxy XR Controller

Prozessor und Speicher

Das Headset nutzt als Betriebssystem Android XR. Es kann damit als Standalone-Gerät genutzt werden, eine dauerhafte Verbindung zu Smartphone oder Notebook ist nicht nötig. Eine eSIM-Karte ist aber nicht vorhanden. Wer mit Galaxy XR online sein will, muss WLAN nutzen (Wi-Fi 7). Bluetooth wird in der Version 5.4 unterstützt.

Damit alles am Galaxy XR flüssig läuft, kommt der Qualcomm Snapdragon XR2+ Gen 2 zum Einsatz, der speziell für Headsets optimiert ist. Der Arbeitsspeicher ist 12 GB groß, der interne Speicher 256 GB.

Samsung Galaxy XR

Samsung Galaxy XR

Android XR als Betriebssystem

Android XR ist kompatibel mit allen regulären Android-Apps. Zum Start von Galaxy XR gibt es XR-optimierte Apps, zu denen Google Fotos, YouTube, Maps und Chrome gehören. Bei Fotos kann etwa die KI aus normalen Bildern und Videos 3D-Aufnahmen machen. Adobe bietet mit Project Pulsar eine App an, die Videobearbeitung in 3D ermöglicht. Mit der für XR angepassten Netflix-App kann man in einem virtuellen Kino Platz nehmen und sich darin Netflix-Filme und -Serien ansehen.

Gleich zum Start sind etliche VR-Games für Android XR und damit das Galaxy XR verfügbar. Viele davon kennt man schon vom Headset Meta Quest, wie etwa Arizona Sunshine 2, Synth Riders und Walkabout Mini Golf. Über kostenpflichtige Apps wie Virtual Desktop kann nicht nur der gesamte PC-Inhalt zu Galaxy XR gestreamt werden, sondern können auch PC-VR-Spiele mit dem Headset gespielt werden.

Samsung Galaxy XR

Samsung Galaxy XR

Googles KI ist mit an Bord

Fix verankert in Galaxy XR, ist Googles KI Gemini. Mittels Handgeste kann man etwa zu einem Objekt Informationen anzeigen lassen, das man sich mit dem Headset gerade in der realen Welt ansieht. Die Bilderkennung und das Suchen nach Infos zum Objekt mittels Gemini wird per Handgeste aktiviert.

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Bei VR-Spielen kann Gemini etwa Hilfe bereitstellen, falls man in einem Level nicht weiterkommt. Gemini kann auch zum virtuellen Reiseführer werden. Über Google Maps kann man Städte in 3D-Karten erkunden. Gemini liefert dann Informationen zu Sehenswürdigkeiten oder Restaurants. So kann etwa der nächste Städtetrip mit Galaxy XR geplant werden.

Frau trägt Samsung Galaxy XR

Samsung Galaxy XR

Preis und Verfügbarkeit

Galaxy XR ist ab sofort für 1.799 US-Dollar verfügbar. Damit kostet sie nur halb so viel wie Apples Vision Pro, das in der neuen M5-Variante auf 3.499 US-Dollar kommt.

Galaxy XR ist vorerst nur in den USA und Südkorea verfügbar. Wann es nach Österreich kommt, ist noch nicht bekannt.

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