Apple MacBook Pro 14 mit M5 im Test: Das fast perfekte Notebook
Neben dem iPad Pro hat Apple kürzlich auch ein neues MacBook Pro mit M5-Chip vorgestellt. Ich durfte es vor dem Marktstart testen.
Das MacBook Pro ist hervorragend verarbeitet. Im Unterschied zu den Air-Modellen ist es dicker und schwerer und verfügt über eine aktive Kühlung. Das erlaubt es, noch mehr Leistung aus der Hardware herauszukitzeln.
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Display
Das Display des neuen MacBook Pro mit M5-Chip ist ein Liquid Retina XDR Display, das mit einer Auflösung von 3024 x 1964 Pixeln bei 254 ppi scharfe Bilder liefert. Mit 1000 Nits maximale Fullscreen-Helligkeit und 1.600 Nits Spitzenhelligkeit kann man auch im Freien ausreichend erkennen.
Die ProMotion-Technologie sorgt dafür, dass das Scrollen und Gaming superflüssig und reaktionsschnell ist, indem sie die Bildwiederholrate automatisch auf bis zu 120 Hz anpasst.
© Gregor Gruber
Auch wenn Apple bei den MacBooks den Schritt zum Wechsel auf OLED noch nicht gemacht hat, muss sich auch das LC-basierte Mini-LED-Display des M5 Pro nicht verstecken. Die Anzeige ist scharf und kontrastreich und macht sowohl bei Fotos und Videos als auch beim Gaming (siehe weiter unten) eine gute Figur.
Wie die iPad Pros wird auch das MacBook Pro wahlweise mit Nanotexturglasbeschichtung angeboten. 190 Euro sind dafür fällig. Ein stolzer Preis und dennoch würde ich jeder und jedem raten, es in Erwägung zu ziehen. Wer auch nur ab und zu im Freien arbeitet, wird die reduzierte Spiegelung sehr zu schätzen wissen. Und auch in Räumen sieht das matte Display einfach edel aus. Auch dann, wenn man kein professioneller Designer, Fotograf oder Videobearbeiter ist und sie damit nicht unbedingt braucht.
Anschlüsse
In Sachen Anschlüsse ist das Pro noch das MacBook mit der größten Auswahl. Neben dem Strom (Magsafe 3) gibt es gleich 3 USB-C-Ports, einen SD-Kartenleser sowie einen HDMI- und einen Klinkenanschluss für Kopfhörer.
Apple MacBook Pro M4 Anschlüsse links...
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Im Vergleich zum Air finde ich den einen USB-C-Anschluss mehr auch aufgrund seiner Platzierung praktisch. Er ist im Unterschied zu den anderen beiden nämlich auf der rechten Seite des Gehäuses. Damit hat man beim Anschließen von USB-Zubehör die Wahl, ob man es links oder rechts haben möchte.
Gerade bei Monitoren oder Docks kann das praktisch sein, wenn man das Notebook auf einer bestimmten Seite des Tisches platzieren möchte.
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...und rechts
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Leistung und Akku
Der M5 hat genügend Leistungsreserven, um alle Alltagsanwendungen locker zu meistern. Auch aufwändige Bild- und Videobearbeitung sind kein Problem. Videoschnitt hochauflösender 360-Grad-Videos ist genausowenig ein Problem wie das anschließende Rendern der Clips.
Besonders hoch ist der Leistungszuwachs beim M5 im Hinblick auf die GPU. Das merkt man einerseits bei Grafikanwendungen und andererseits auch beim Gaming. Apple spricht von einer bis zu 1,6-mal höheren Framerate in Spielen im Vergleich zum M4-Modell. Dieser Sprung ist für nur eine Chip-Generation beachtlich. Gegenüber anderen Ausgabe des M-Chips ist es naturgemäß noch mehr.
Im Rahmen des Tests konnte ich auch die Gaming-Leistung des M5 ausprobieren. Cyberpunk ist sogar mit Raytracing (Low) in 1800 x 1125 Pixel wunderbar spielbar. Wenn man genau hinschaut, merkt man zwar, dass die Auflösung nicht ganz zum Display passt und dass die ein oder andere Textur vielleicht verschwommener ist als sonst. Aber wenn man bedenkt, dass es eigentlich ein Notebook ist, auf dem man zockt, ist es beeindruckend.
Weitere Titel, die vom M5 profitieren, sind laut Apple Assassin’s Creed Shadows, Control Ultimate Edition, Frostpunk 2, World of Warcraft und Sid Meier’s Civilization VII.
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Der Akku des MacBooks ist wie gewohnt langatmig. Apple spricht von 24 Stunden Laufzeit beim Videostreaming, 16 Stunden beim Browsen. Auch im Test zeigt sich, dass es mit wenig rechenaufwändigen Tätigkeiten mehr oder weniger unmöglich ist, den Akku innerhalb eines normalen Tages in die Knie zu zwingen. Lediglich wenn ich Cyberpunk abseits der Steckdose gezockt habe, ist der Akkustand relativ schnell nach unten gegangen.
Sollte der Akku doch einmal ausgehen, kann er mit einem 96W oder höheren USB-C Power Adapter in nur 30 Minuten auf bis zu 50 Prozent aufgeladen werden. Einen solchen Adapter muss man aber auch erstmal haben, denn mitgeliefert wird dieser nicht. Erstmals in der MacBook-Geschichte wird zumindest in der EU nämlich überhaupt kein Netzteil in der Schachtel beigelegt. Hintergrund ist eine EU-Regelung, die vorschreibt, dass Hersteller den Kunden entscheiden lassen müssen, ob er einen Adapter mitgeliefert haben möchte oder nicht. Ziel ist die Vermeidung von Elektroschrott.
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Webcam und Sound
Spätestens seit der Pandemie ist auch die Webcam eines Notebooks ein wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung. Das MacBook kommt hier mit einer 12-Megapixel-Center-Stage-Kamera. Center Stage bedeutet, dass einen die Kamera bei Videocalls immer automatisch in der Bildmitte hält. Möglich wird das, indem der weitwinkelige Bildausschnitt entsprechend angepasst wird. Es entsteht die Illusion, dass einen die Kamera “verfolgt”.
Wieder unterstützt wird auch Desk View. Diese Schreibtischansicht ermöglicht es dank KI, das zu filmen, was flach vor einem auf dem Tisch liegt. Hat man etwa ein Stück Papier, das man im Call durchgehen möchte, kann man es so abfilmen, während man es selbst vor sich liegen hat. Das funktioniert in der Praxis überraschend gut.
Überraschend toll ist auch der Sound der integrierten Lautsprecher des MacBooks. Das System besteht aus 4 Tieftönern (force-cancelling woofers) und 2 Hochtönern (tweeters). Mit kleinen Bluetooth-Boxen können es die Lautsprecher des MacBooks durchaus aufnehmen. Auf Reisen kann man also durchaus damit angenehm Musik oder Podcasts hören, wenn man sonst nichts mit hat.
© Gregor Gruber
Fazit
Das MacBook Pro M5 ist das fast perfekte MacBook. Es ist wunderschön verarbeitet, hat ein großartiges Display und ist sogar in Sachen Anschlüssen einigermaßen gut ausgestattet.
14 Zoll Bildschirmdiagonale ist für mich auch das perfekte Format. Es ist klein genug, um auf Reisen als kompakt durchzugehen und groß genug, um sich auch bei Multitasking nicht eingeengt zu fühlen.
Apropos Multitasking: In Sachen Leistung spielt das MacBook alle Stücke. Der Umstand, dass ich nicht nur aufwändige Grafik-, Video- und KI-Anwendungen darauf laufen lassen, sondern nach getaner Arbeit sogar in beachtlicher Qualität Titel wie Cyberpunk und Assassin's Creed zocken kann, ist ein willkommener Umstand. Gerade für mich als Gelegenheitsgamer, der zu knausrig für einen richtigen Gaming-Computer oder eine Next-Gen-Konsole ist, ist das perfekt.
Warum also nur “fast” perfekt? Mit 1,55 kg ist das MacBook 400 Gramm schwerer als die Air-Generation. Das merkt man in der Tasche oder im Rucksack. Dafür bekommt man eben mehr Akkulaufzeit und mehr Leistung dank aktiver Kühlung.
Preis
Das MacBook Pro mit M5 ist in der Basis-Ausstattung mit 10-Core-CPU, 16GB Arbeitsspeicher und 512GB-SSD ab 1.799 Euro erhältlich. Das sind immerhin 100 Euro weniger als sein Vorgänger, vielleicht ein kleines Trostpflaster dafür, dass man einen Netzadapter (70W um 65 Euro bei Apple) noch extra dazu kaufen muss.
Wer soll sich das neue MacBook Pro kaufen?
Wer derzeit ein M1-MacBook Pro oder älter nutzt, wird mit dem M5 einen merkbaren Sprung nach vorn machen. Sinnvoll könnte das Upgrade auch dann sein, wenn man ein Modell mit 8GB RAM und 265GB-SSD verwendet und hier an seine Grenzen kommt. Denn das aktuelle Pro kommt mittlerweile mit 16GB RAM und 512GB SSD in der Grundausstattung. Das dürfte für einen Großteil der Nutzer ausreichend sein - auch über die nächsten Jahre.
Wer ein MacBook Pro ab M2 mit 16GB RAM hat und damit noch gut zurecht kommt, könnte noch zwarten. Auch aufgrund des Umstandes, dass die nächste Generation der MacBook Pros ja sogar mit OLED und Touchscreen kommen könnte. Dafür wird man allerdings deutlich mehr Geld auf den Tisch legen müssen als für das aktuelle MacBook Pro.
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