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Hands-on

Saygus V2 ausprobiert: Das Alleskönner-Smartphone

Es vergeht kein Mobile World Congress, auf dem nicht ein kleiner Hersteller mit breiter Brust erklärt, er werde Samsung und Apple zeigen, wo der Hammer hängt. So auch dieses Jahr. Der US-Hersteller Saygus verspricht mit dem V2 einen wahren Flaggschiff-Killer, der mit cleveren Technologien ausgestattet ist, von denen man zuvor noch nie gehört hat.

Doch statt leerer Versprechen zeigt das Unternehmen auch ein fertiges Produkt, das bereits in zwei Monaten weltweit auf den Markt kommen soll. Die futurezone hat sich den ungewöhnlichen Underdog näher angesehen.

Mit Kevlar geschützt

Das V2 ist mit einem fünf Zoll großen LC-Bildschirm ausgestattet, der im Hands-on einen soliden Eindruck macht. Saygus verzichtet (zum Glück) auf einen 2K-Bildschirm, die Pixeldichte ist mit 445 ppi mehr als ausreichend.

Das Display wird von Corning Gorilla Glass 4 geschützt und soll so vor Kratzern und Abstürzen aus niedrigen Höhen sicher sein. Ähnlich wie das Sharp Aquos Crystal verfügt das V2 über ein nahezu randloses Display. Das wird jedoch durch den Kevlar-Rahmen, der sich rund um das Smartphone zieht, verdeckt.

Dieser soll die Hardware des Smartphones vor Stürzen aus niedriger Höhe schützen. Stoßfest ist es offiziell nicht (jedoch wasserdicht nach IPx7), aber so soll zumindest ein grundlegender Schutz gewährleistet sein. Der Kevlar-Rahmen greift sich angenehm an und ist recht griffig. Wenn man es jedoch nicht wüsste, könnte man das Kevlar ebenso für billiges Plastik halten.
Auch die Rückseite wurde aus Kevlar gefertigt und ist mit einem Schachbrett-Muster versehen. Die Abdeckung kann relativ leicht entfernt werden. Dahinter befinden sich der tauschbare 3.000 mAh-Akku und zwei microSD-Kartenslots. Diese unterstützen microSD-Karten mit bis zu 256 Gigabyte Speicher. In Kombination mit den 64 Gigabyte an internem Speicher könnte man so bis zu 576 Gigabyte Speicher herumtragen.

Zwei Mal Bildstabilisator

Die kompakten Maße erlauben eine angenehme Bedienung, mit 141 Gramm ist es zudem relativ leicht. Ein wahrer Hingucker ist das Design aber nicht. An der Front wurden zwei Stereo-Lautsprecher von Harman Kardon verbaut, an der rechten Seite sind neben Power-, Kamera- und Lautstärke-Tasten auch ein Fingerabdruck-Sensor zu finden.

Die Kamera ließ sich unglücklicherweise nicht ausprobieren, die technischen Daten klingen aber verführerisch: Die Hauptkamera soll Bilder mit 21 Megapixel aufnehmen, die Frontkamera mit 13 Megapixel. Zudem sollen sowohl Front- als auch Hauptkamera über einen optischen Bildstabilisator sowie einen Helligkeitssensor verfügen.

Offener Bootloader und Root

Als Betriebssystem kam unverändertes Stock-Android zum Einsatz, derzeit noch in Version 4.4.4. Man wolle auch keine eigene Software mitliefern, sondern der Community die Wahl überlassen. Deswegen wird das Gerät auch mit einem offenen Bootloader mit Multi-Boot-Funktion verkauft. Die Garantie soll durch das Rooten nicht verfallen.

Als Prozessor kommt ein Qualcomm Snapdragon 801 zum Einsatz, zudem sollen zahlreiche Zusatz-Chips verbaut werden. So soll ein Akku-Chip die Laufzeit um 50 Prozent verbessern, während ein zusätzlicher Audio-Chip mit drei Mikrofonen Umgebungsgeräusche herausfiltert. Zudem verspricht eine Fraktalantenne im Akkudeckel einen besseren Empfang.

Fazit

Die Liste der im Saygus V2 verbauten Funktionen ist lang - zu lang, um sie hier komplett aufzuzählen. Doch auch wenn das nun nach „eierlegender Wollmilchsau“ klingen mag, alle angekündigten Features sind praktisch und machen deutlich mehr Sinn als ein gebogenes Display. Wer wünscht sich nicht ein robustes, kompaktes Smartphone, das eine lange Akkulaufzeit und guten Empfang hat? Leider ließ sich all das im Hands-on nicht wirklich überprüfen. Laut Saygus wird das V2 bereits in sechs bis acht Wochen ausgeliefert, Vorbestellungen für das 600-Dollar-Smartphone werden online angenommen. Auch die futurezone sollte dann ein Testgerät erhalten. Wir bleiben gespannt.

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Disclaimer: Redakteure der futurezone berichteten live vom Mobile World Congress in Barcelona. Die Reisekosten wurden von der futurezone GmbH selbst sowie von Samsung, ZTE und T-Mobile übernommen.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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