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Router

T-Mobiles Home Net im Test: LTE ist Ausnahme

Mit der

Anfang April wollte T-Mobile seinen Kunden eine Lösung anbieten, bei der sie "auspacken, anstecken und lossurfen" können. Im futurezone-Test bewahrheitete sich der Werbeslogan. Man steckt den Router an. Er bezieht mobiles Internet via 2G, 3G und LTE (4G) und verbreitet dieses via WLAN an bis zu 32 Geräte. Innerhalb von 45 Sekunden nach dem Einschalten wird der WLAN-Router von Smartphones, Tablets und Notebooks erkannt. Noch eine Passwort-Eingabe (WPA/WPA2) und die Internet-Verbindung steht.

Einsatzgebiet
Voraussetzung ist freilich der Aufenthalt im Empfangsbereich des T-Mobile-Netzes. Hier liegen die Vorteile des Systems gegenüber einer physischen Datenleitung, aber auch die Einschränkungen. Vor allem im ruralen Gebiet beabsichtigt T-Mobile mit HOME NET neue Kunden zu gewinnen. In Gegenden, die erst schlecht mit Breitband erschlossen wurden, soll der WLAN-Router eine schnell installierbare Alternative bieten. T-Mobile bietet in Österreich laut eigenen Angaben schließlich 98 Prozent Netzabdeckung mit Mobilfunk.

Testmessungs-Tournee
Aus diesem Grund ging HOME NET im Rahmen des futurezone-Tests in den Händen des Kurier-Technikers Ronald Zieger auf eine kleine Österreich-Tournee. Zwei Wochen lang sammelte Zieger seine Erfahrungen und testete die Verbindung an verschiedensten Punkten im Land. Von T-Mobile wurde ein Testgerät samt dem Top-Tarif HOME NET 100 (bis zu 100 MBit/s per LTE; 59,90 Euro monatlich) zur Verfügung gestellt. Im Burgenland, Niederösterreich und in der Steiermark schwankte die Empfangskategorie zwischen EDGE und 3G. LTE wurde am Land niemals empfangen.

In Tulln, Niederösterreich, wurden mit speedtest.net Übertragungsgeschwindigkeiten von 9,2 MBit/s Upload und 1,2 MBit/s Download gemessen. Im steirischen Bad Radkersburg zeigte die Messung 5 MBit/s Download und 1,2 MBit/s Upload. In Andau, Burgenland, einem der östlichsten Zipfel von Österreich, gab es 3,8 MBit/s Download und 0,6 MBit/s Upload. Generell wurde festgestellt, dass die Empfangsleistung tagsüber besser ist. Am Abend, wenn die meisten Menschen aus der Arbeit nach Hause pilgern, sank die Übertragungsgeschwindigkeit meist rapide.

Innerhalb von Wien sollte man aufgrund der vorhandenen LTE-Sender hie und da mit höheren Werten rechnen können. Im futurezone-Büro im siebenten Wiener Gemeindebezirk kam der Router jedoch nicht über 7,66 MBit/s Download- und 2,96 MBit/s Uploadgeschwindigkeit hinaus. In Westbahnhof-Nähe wurden 9,24 MBit/s Download und 2,44 MBit/s Upload gemessen. Auch hier erwies sich LTE als scheues Tier.

Einfache Handhabung vs. Early-Adopter-Probleme
Für alle üblichen Internet-Surf-Tätigkeiten reichten die erzielten Werte aus. Videostreamen in HD etwa ist aber oft mit Wartezeiten verbunden. Mit einer physischen Leitung ist der Router nicht vergleichbar. Preislich überzeugt es dennoch, denn ISDN am Land ist teuer.

Weniger positiv fiel die Firmware des Routers auf. Beim Übergang von einem Mobilfunkstandard auf den anderen kam es teilweise zu einem kompletten Empfangssturz. Um das Problem zu beheben, musste der Router vom Strom genommen und auf diese Weise zurückgesetzt werden. Firmware-Überprüfungen und -Updates werden beim dem Huawei-Produkt automatisch durchgeführt. Problematisch gestaltete sich auch der Versuch, Zusatzantennen an den Router anzuschließen. Die dafür notwendigen Anschlüsse existieren zwar, allerdings benötigt man Huawei-zertifizierte Hardware - worauf aber in der Schnellstart-Anleitung hingewiesen wird.

Fazit
Prinzipiell ist der Router eine gute Idee, weil er einfach zu bedienen ist. LTE ist derzeit allerdings erst vorwiegend in Ballungszentren vorhanden. Der diesbezügliche Netzausbau steht bei T-Mobile erst in seinen Anfängen. Besonders schnell wird man mit Home Net also im Großteil Österreichs nicht surfen können. In Ballungszentren gibt es noch dazu genügend Alternativen durch Anbieter mit physischen Leitungen. Am Land jedoch kann man sich mit dem WLAN-Router einen unkomplizierten und billigen Internetzugang verschaffen, der die grundlegendsten Bedürfnisse im Internet abdecken sollte.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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