© Amunts, et al. (2013)

Forschung

3D-Karte von menschlichem Hirn gratis im Netz

Für die detaillierte 3D-Ansicht wurde das unversehrte Gehirn einer 56-jährig verstorbenen Frau mittels Magnetresonanztomographie gescannt. Anschließend wurde es in Paraffin eingelegt und in 7.400 Scheiben zerteilt. Die nur 20 Mikrometer dicken Schnitte wurden mit einem Flachbrett-Scanner einzeln digitalisiert, wie die Technology Review berichtet.

Die Ergebnisse sind im Fachjournal Science nachzulesen. Alan Evans, einer der leitenden Wissenschaftler, beschreibt die Erstellung der 3D-Karte gegenüber Technology Review so: "Wir haben 7.500 Lagen Cellophan-Folie zu einem dreidimensionalen Objekt zusammengenäht, mit Hilfe von digitaler Bildbearbeitung."

Hirn in HD
Die Magnetresonanz-Aufnahmen dienten dabei als grobe Blaupause. Beschädigungen an den einzelnen Schnitten wurden mit Bildbearbeitungsprogrammen repariert - teilweise automatisch, aber auch in Handarbeit. Die Auflösung des fertigen Big Brain Atlas, wie die Karte genannt wird, ist weit höher als bei vergleichbaren Projekten.

Bislang waren Gehirn-Karten in Auflösungen von etwa einem Millimeter verfügbar, begrenzt durch die Kapazität der Magnetresonanztomographie. Der Big-Brain-Atlas ermöglicht das Hineinzoomen auf nur 20 Mikrometer große Ausschnitte in jeder Dimension. Das reicht zar nicht, um einzelne Zellen zu sehen, ermöglicht aber die genaue Analyse der Struktur des Gehirns.

Der gesamte Atlas ist kostenlos online einsehbar, es muss allerdings eine Anmeldung ausgefüllt werden. Die Freischaltung des Zugriffs kann wegen des starken Andrangs einige Zeit in Anspruch nehmen. Gedacht ist das Kartenmaterial nur für Wissenschaftler und Studenten.

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