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Science

Eisberg soll von der Antarktis nach Dubai geschleppt werden

Große Teile der Menschheit leiden unter Trockenheit und zu wenig Trinkwasser. Zur Lösung dieses Problems möchte das National Advisor Bureau, ein Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, künftig Eisberge aus der Antarktis nach Norden transportieren, wo das Eis zum Wohle der Bevölkerung in Trinkwasser verwandelt wird. Im ersten Schritt würden die Eisberge laut einem Bericht von NBC rund 6000 Kilometer an die Küsten von Südafrika oder Australien transportiert werden, in weiterer Folge könnten Schiffe den Eisberg rund 12.000 Kilometer bis nach Dubai transportieren. Das 60 Millionen Dollar teure Projekt soll durch private Investoren finanziert werden und im April starten.

Laut Abdulla Alshehi, Gründer des National Advisor Bureau, haben derzeit 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Im Jahr 2050 wird die Hälfte der Weltbevölkerung von diesem Problem betroffen sein, sagt der Unternehmer. Ökologische Bedenken rund um diesen Plan winkt er ab: Die Eisfläche der Antarktis würde durch dieses Vorhaben nicht beschädigt, da nur Eisberge transportiert werden sollen, die sich ohnehin schon gelöst haben und nun ziellos im Polarmeer umhertreiben.

Schwieriger Transport

Alshehi hat dabei Eisberge im Auge, die rund 100 Millionen Tonnen wiegen. Diese sollen nicht allein mit der Kraft von Schiffsmotoren, sondern auch durch geschickte Ausnützung von Meeresströmungen bewegt werden. Das nimmt viel Zeit in Anspruch: Experten rechnen damit, dass eine Reise des Eisbergs von der Antarktis nach Dubai elf Monate dauern dürfte. Auch ist noch unklar, wie der Eisberg daraufhin an Land seinen Zweck erfüllen soll. Möglich ist, dass dieser bereits in kleine Stücke zerlegt wird, während er sich im Wasser befindet, so dass er an Land besser transportiert werden kann.

Alshehi sieht auch ein, dass rund 30 Prozent des Eisbergs bereits während des Transports schmilzt. Jedoch bleiben ihm zufolge 100 bis 200 Millionen Kubikmeter Trinkwasser übrig – was genug wäre, um eine Million Menschen fünf Jahre lang mit Trinkwasser zu versorgen.

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Stefan Mey

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