Dieses Modell zeigt einen ersten Entwurf, des japanischen Fusionsreaktors.

Dieses Modell zeigt einen ersten Entwurf, des japanischen Fusionsreaktors.

© FAST Project

Science

Japans Fusionsreaktor soll in den 2030er-Jahren Energie erzeugen

Das japanische Kraftwerk-Projekt FAST (Fusion by Advanced Superconducting Tokamak) soll bereits Ende der 2030er Jahre in Betrieb gehen, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.

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In einer geeigneten Tokamak-Konfiguration soll dann ein Brennstoff-Gemisch aus den Wasserstoff-Isotopen Deuterium und Tritium erhitzt werden. So soll es dann zur Fusionsreaktion kommen – und Energie entstehen.

Nun wollen die japanischen Forscher die verbleibenden Herausforderungen angehen, die noch für den Betrieb von kommerziellen Atomkraftwerken beseitigt werden müssen. Ein internationales Team aus japanischen, britischen und kanadischen Forschern wird dafür zusammenarbeiten. Außerdem sind Unternehmen wie die Mitsubishi Corporation als Partner mit an Bord.

Erster Plan bis kommendes Jahr

Bis 2025 soll ein erster Entwurf für das neue Kraftwerk fertig werden, das von verschiedenen Forschern geplant wird. Außerdem muss der Standort für das Kraftwerk genauer untersucht und über die Gestaltung der Räumlichkeiten nachgedacht werden, in denen der Reaktor dann stehen wird. Zudem muss man noch finanzielle und rechtliche Fragen klären, bevor die tatsächliche Umsetzung des Projekts starten kann.

Bisherige Kernfusions-Experimente zeigten bereits Wege, wie man das Plasma im Tokamak kontrollieren kann. Trotz solcher Fortschritte sind aber noch einige Probleme ungeklärt – etwa, wie man die Energie, die bei der Fusionsreaktion entsteht, tatsächlich dauerhaft für die Stromerzeugung nutzen kann. Eine weitere Hürde ist, wie man den Brennstoff herstellen und wiederverwenden kann. Vor allem bei Tritium ist das derzeit noch schwierig.

Aktuell gibt es weltweit noch keinen Fusionsreaktor, der die richtigen Bedingungen für eine kommerzielle Energieerzeugung herstellen könnte. Es mangelt an Technologien, mit denen man die passende Menge an Neutronen und Wärme erzeugen kann, um mit einem Fusionskraftwerk tatsächlich Strom produzieren zu können.

Solche Lücken will das japanische Projekt FAST in den kommenden Jahren schließen. Sie wollen nicht nur ein einziges Kraftwerk errichten, das Strom produziert, sondern eine Technologie entwickeln, die weltweit anwendbar sein soll. Nach japanischem Vorbild sollen auch anderswo solche Fusionskraftwerke zur Energieerzeugung gebaut werden können.

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