Leuchtende Bakterien spüren Landminen auf
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Israelische Forscher haben eine neue Methode gefunden, um Landminen zu lokalisieren, wie sciencemag.org berichtet. Dazu verwenden sie genetisch veränderte Bakterien der Art Escherichia Coli (E. Coli). Die Organismen wurden dabei so modifiziert, dass sie grün leuchten, wenn sie mit der Substanz Dinitrotoluol in Verbindung kommt. Diese gast in kleinen Mengen aus dem Sprengstoff Trinitrotoluol (TNT) aus. Die Forscher haben ihre Methode bereits in einem kleinen Feldtest überprüft, die Ergebnisse wurden am Mittwoch in Nature Biotechnology veröffentlicht.
Leuchtkügelchen
Für die Ausbringung der Bakterien auf dem Versuchsgelände mussten sich die Wissenschaftler einer List bedienen: Sie haben kleine Kügelchen aus einem aus Seegras gewonnenen Polymer verwendet, um die Bakterien handhabbar zu machen. Jede der kleinen Kugeln wurde mit rund 100.000 der genetisch angepassten E. Coli Bakterien beladen. Dann wurde eine große Menge dieser Perlen möglichst gleichmäßig auf einem mit Minen präparierten Versuchsfeld ausgebracht. Die Minen waren für den Versuch ohne Zündvorrichtungen in Sand und Erde vergraben worden.
Danach mussten die Wissenschaftler warten, um den Bakterien Zeit zu geben, mit eventuell vorhandenem Ninitrotoluol zu interagieren. Nach 24 Stunden Wartezeit kehrten die Forscher zurück und nahmen die Kügelchen mit einem Laser ins Visier, mit dem sie prüfen konnten, wo Fluoreszenz aufgetreten war. So konnten sie feststellen, wo sich die Minen befanden. Laut den Forschern eignet sich die Methode derzeit nur für relativ kleine Flächen. Das wollen sie durch einen schnelleren Laser, der etwa an einer Drohne montiert werden könnte, ändern. Eine Anpassung der Bakterien für raueres Terrain oder andere Sprengstoffe als TNT wollen die Wissenschaftler in Zukunft ebenfalls vornehmen.
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