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NASA: Fliegende Roboter-Bienen sollen Mars erkunden

Rover, die zum Erkunden von Planeten ausgeschickt werden, sind relativ robust und mit allerlei Werkzeugen ausgestattet. Der größte Nachteil abgesehen von den hohen Kosten: sie bewegen sich nur sehr langsam fort und brauchen entsprechend lange, um eine Gegend zu untersuchen oder zu kartieren. Die NASA überlegt deshalb, in einer zukünftigen Mission kleinere fliegende Roboter einzusetzen.

"Marsbienen" helfen dem Rover

Das an der University of Alabama entwickelte Konzept der "Marsbienen" landete auf der Shortlist von 25 Ideen, die von der NASA für das NIAC-Programm (NASA Innovative Advanced Concepts) als verfolgenswert ausgewählt wurden. Es sieht einen Schwarm von fliegenden Robotern vor, die einen Rover als Basisstation nutzen, um Daten zu übertragen und sich dort aufzuladen.

Die "Marsbienen" sollen die Größe einer Hummel haben und künstliche Flügel, die Zikaden ähneln. Zwar ist die Atmosphäre so dünn, dass nur wenig Luft bewegt werden kann, um die fliegenden Roboter auf diese Art zu steuern. Gleichzeitig ist die Anziehungskraft weitaus geringer auf dem Mars als auf der Erde - den Forschern zufolge wird daher weniger Energie gebraucht, um die Roboter über der Oberfläche schweben zu lassen.

Mehr Flexibilität, weniger Risiko

Die fliegenden Marsbienen sollen für mehr Flexibilität bei Planetenmissionen sorgen. Die einzelnen Roboter können sich viel schneller und weiter fortbewegen als der langsame Rover und so etwa auf Suche nach Methan oder anderen Elementen gehen, die Hinweise auf Leben sowie die geologische Zusammensetzung des Planeten liefern.

Mittels der vielen kleinen Flugroboter soll auch das Risiko besser gestreut werden, was Totalausfälle betrifft. Zwar würde in dem angedachten Projekt weiterhin dem Rover eine zentrale Verantwortung zuteil. Die Messungen mittels diverser Sensoren wären aber auf den Schwarm aufgeteilt.

Geht eine oder mehrere Marsbiene verloren oder kaputt, können die anderen immer noch ihre Arbeit erledigen. Auch das Testen auf der Erde sei leichter bei derartigen kleinen Systemen, folgern die Wissenschaftler. In weiteren Forschungen, zu denen neben US-amerikanischen Forscher auch japanische hinzugezogen werden sollen, wollen die Projektverantwortlichen die Machbarkeit ihrer Vision genauer unter die Lupe stellen.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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