© Mark Garlick/University of Warwick

Science

Supernova schießt Weißen Zwerg durch unsere Galaxie

Ein Weißer Zwerg braust durch die Milchstraße. Der Grund dafür könnte eine Supernova sein, wie eine neue Studie der britischen University of Warwick nahelegt. Weiße Zwerge verfügen über eine hohe Temperatur und eine geringe Leuchtkraft.

Sie sind Kerne Roter Riesen, die übrig bleiben, wenn jene ihre äußere Hülle abstoßen und zeichnen sich als Endstadium dieser aus, nachdem ihr nuklearer Energievorrat abgeströmt ist. Laut Space.com wird auch unsere Sonne sowie 90 Prozent der Sterne in der Milchstraße einmal zu Weißen Zwergen mutieren.

Außergewöhnliche Atmosphäre

Die innere Struktur dieser Himmelskörper besteht aus mehreren Schichten: der Kern hauptsächlich aus Kohlen- und Sauerstoff, die Schicht darum aus Helium. Die wiederum ist von einer Wasserstoff-Schicht umhüllt. Der Weiße Zwerg SDSS J1240+6710, der etwa 1.430 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, ist anders. 

In seiner Atmosphäre wurden unlängst mithilfe des Hubble Space Teleskops Kohlenstoff, Natrium und Aluminium identifiziert – für einen Weißen Zwerg ungewöhnlich. Seine Masse macht zudem nur 40 Prozent der Sonnenmasse aus.

Auch konnten die Forscher feststellen, dass der Himmelskörper mit 900.000 km/h durchs All fliegt. Und zwar gegensätzlich zur rotierenden Richtung der Galaxie. Studienleiter Boris Gänsicke und seine Kollegen vermuten, dass eine thermonukleare Explosion das Objekt nicht zur Gänze zerstört hatte.

"Partielle" Supernova

Eine Supernova ist grundsätzlich das kurzzeitige, helle Aufleuchten eines massereichen Sterns am Ende seiner Lebenszeit. Bei der Explosion wird der Stern normalerweise komplett zerstört. Dabei wird er für kurze Zeit so hell wie eine gesamte Galaxie. 

Im Fall von SDSS J1240+6710 vermuten die Forscher eine „partielle“ Supernova, die ihn durch die Milchstraße geschleudert hat. Laut Gänsicke dauerte diese Mini-Supernova, auch als Type lax bezeichnet, nur ein paar Stunden und könnte vor etwa 40 Millionen Jahren stattgefunden haben. Sie ist in der Regel nicht stark genug, um einen Stern komplett zu zerstören.

Die Elemente in der Atmosphäre könnten bei der ersten Reaktion entstanden sein. Die schwereren Elemente Eisen, Nickel, Chrom und Mangan fehlen aber. Der Grund dafür könnte darin liegen, dass der Weiße Zwerg nicht den gesamten Supernova-Prozess durchlaufen hat. Die hohen Temperaturen, die für die Bildung dieser Elemente notwendig sind, sind ausgefallen.

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