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Zehnmal besser als Hubble: Bau von Einer-Milliarde-Dollar-Teleskop startet

Die Renaissance der Raumfahrt zieht nicht nur die Raketen von Privatunternehmern und staatliche Sonden ins All, sondern lässt auch auf der Erde eine neue Generation von Teleskopen entstehen. Mit dem Giant Magellan Telescope (GMT) entsteht in Chile eines dieser Mammutprojekte.

Bisher wurden in Chile nur kleinere Vorbereitung vorgenommen. Jetzt startet die "Hard-Rock Excavation"-Phase. Dabei muss Geröll und hartes Gestein entfernt werden, um das Fundament für das Riesen-Teleskop legen zu können. In den kommenden fünf Monaten werden dazu über 12.000 Tonnen Gestein entfernt.

Eine Milliarde Dollar

Das Gewicht des GMT wird auf 1600 Tonnen geschätzt. Es hat mehrere Spiegel die zu einer Gesamtauflösung von 24,5 Metern Durchmesser kombiniert werden. Das ist das zehnfache des Auflösungsvermögens des Hubble-Weltraumteleskops.

Billig ist das Ganze nicht: Die Baukosten wurden auf eine Milliarde US-Dollar geschätzt. Die Projektführung haben die USA. Partnerländer sind Australien, Brasilien und Südkorea. Chile wurde als Bauort gewählt, wegen des freien Himmels und trockenen Klimas in der Wüste.

Kurz nach dem Urknall

Mit GMT wollen die Forscher Licht vom Rande des Universums einfangen. Sie versuchen so in der Zeit zurücksehen, kurz nach dem Urknall, als sich die ersten Sterne, Galaxien und schwarzen Löcher formten. GMT soll auch auf entfernten Exoplaneten nach Zeichen von Lebensformen suchen.

Bei der Fertigstellung im Jahr 2023/2024 wird das GMT das größte Teleskop der Erde sein. Wenn aber das Extremely Large Telescope, das ebenfalls in Chile gebaut wird, seinen Zeitplan einhält und 2024 fertiggestellt wird, wird es mit 39,3 Metern Durchmesser das größte Teleskop der Erde sein. In Hawaii soll ab 2020 das Thirty Meter Telescope (30 Meter Durchmesser) gebaut werden, das 2027 in Betrieb gehen soll.

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