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Forschung

Zwei neue Christian-Doppler-Labors in Wien eingerichtet

Gleich zwei neue Christian-Doppler-(CD)-Labors sind am Montag und Dienstag in Wien eröffnet worden. Während das Labor der Universität für Bodenkultur (Boku) die wachstumsentkoppelte Proteinproduktion von Mikroorganismen erforscht, befasst sich das Labor der Universität Wien mit neuen Technologien im Bereich der Halbleiteroptik und der angewandten Spektroskopie.

Das gestern eröffnete Labor an der Boku widmet sich der Erforschung des Wachstums von Mikroorganismen in Zusammenhang mit ihrer Proteinproduktion, wie es in einer Aussendung der Boku hieß. Die Forscher erhoffen sich dadurch eine effektivere Herstellung von Biopharmazeutika, also Medikamenten, die mittels Proteinsynthese in lebenden mikrobiellen Zellen hergestellt werden. Sie werden unter anderem für die Behandlung von Krebs, Diabetes, Hepatitis C und Blutarmut eingesetzt.

Anwendungsorientierte Grundlagenforschung

"Biopharmazeutische Herstellungsverfahren effizienter und billiger zu gestalten, ohne dabei die Qualität zu vermindern, ist eines der Schlüsselthemen des 21. Jahrhunderts um das Gesundheitssystem langfristig finanzierbar zu erhalten und trotzdem die Versorgung der Patienten mit diesen neuen Medikamenten sicherzustellen", erklärte Laborleiterin Brigitte Gasser vom Boku-Institut für Biotechnologie. Gefördert wird das Labor unter anderem vom Unternehmenspartner Lonza AG in den kommenden sieben Jahren mit rund 2,7 Millionen Euro. Damit sind an der Boku nun sieben CD-Labors aktiv.

1,5 Millionen Euro an Fördergeldern erhält das heute eröffnete CD-Labor für "Mid-IR (mittleres Infrarot; Anm.) Spektroskopie und Halbleiteroptik" an der Fakultät für Physik der Universität Wien für Forschung im Bereich der Strahlquellen, Optiken und ihrer Anwendung. Industriepartner Crystalline Mirror Solutions (CMS) - selbst ein universitäres Spin-off der Uni Wien - ermöglicht es dem Labor, mithilfe seiner kristallinen Superspiegel Hochleistungsstrahlquellen im mittleren Infrarotbereich zu erforschen. "Die Anwendungsmöglichkeiten dieses CD-Labors reichen von Medizin bis Umweltschutz, von Atmosphärenchemie und Krebserkennung bis hin zum Nachweis von Gravitationswellen", so Wissenschaftsminister Harald Mahrer (ÖVP) in einer Aussendung der Uni Wien.

Ziel der CD-Laboratorien ist die Förderung der anwendungsorientierten Grundlagenforschung und der Brückenschlag zwischen Universitäten und der Wirtschaft. Jedes der maximal sieben Jahre bestehenden Labors wird zur Hälfte von Industriepartnern finanziert, die andere Hälfte übernimmt die aus öffentlichen Mitteln gespeiste gemeinnützige Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG). Träger des Programms ist das Wissenschaftsministerium.

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