Größter IT-Ausfall aller Zeiten: Microsoft gibt EU die Schuld
Mehr als 8 Millionen Windows-Geräte sind am vergangenen Freitag ausgefallen, weil ein Antivirenupdate des Anbieters Crowdstrike fehlerhaft war. Windows-Entwickler Microsoft hat jedoch einen weiteren Schuldigen ausgemacht: die EU.
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Im Jahr 2009 erklärte sich Microsoft nämlich auf Druck der Europäischen Union dazu bereit, Herstellern von Sicherheitssoftware Zugriff auf den Windows-Kernel zu gewährleisten. Als Kernel wird der Betriebssystemkern bezeichnet, der als Schnittstelle zwischen Software und Hardware dient.
Gegen Monopolstellung
Damals beschwerte sich die Europäische Kommission über die Monopolstellung von Microsoft und dessen Sicherheitssoftware Windows-Defender, wie das Wall Street Journal schreibt. Man wollte daher verhindern, dass sich Microsoft durch die Schließung seines Betriebssystems einen unfairen Vorteil verschafft.
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Eine ähnliche Abmachung gab es auch im Zusammenhang mit dem Internet Explorer - der Browser hatte damals in Europa einen Marktanteil von fast 50 Prozent. 2013 verhängte die EU-Kommission eine Geldbuße in Höhe von 561 Millionen Euro: Microsoft stellte seinen Nutzern nämlich immer noch kein Browser-Auswahlfenster zur Verfügung, über das man seinen Webbrowser einfach ändern konnte.
Apple blockiert Zugriff auf Kernel
Laut einem Microsoft-Sprecher kann das Unternehmen seinen Kernel daher nicht auf gleiche Weise abschirmen wie etwa Apple. Der Microsoft-Konkurrent blockierte im Jahr 2020 den Zugang zum Kernel seiner Mac-Computer mit der Begründung, dass dies die Sicherheit und Zuverlässigkeit verbessern würde.
Der neue Digital Markets Act der EU versucht allerdings auch die Monopolstellung von Apple aufzuweichen. So wurde das Unternehmen etwa dazu gezwungen, sein iPhone-Betriebssystem iOS zu öffnen und auch App-Stores von Drittentwicklern zuzulassen.
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