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Science

Russland verrät Zeitplan seiner neuen Raumstation

Seit dem Beginn des Ukrainekriegs ist das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen zerrüttet. Der Staat wollte sich zunächst 2025 komplett von der Internationalen Raumstation ISS zurückziehen, verschob diesen Termin dann aber auf 2028.

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2022 zeigte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos dann seine ersten Pläne für eine eigene Raustation auf einer Messe in Moskau. Damals hieß es, dass die russische orbitale Servicestation „ROSS“ noch vor 2030 gebaut werden soll. Während Russland mit seinen bisherigen Weltraumpartnern auf der ISS (NASA, ESA, JAXA und die kanadische Weltraumstation) nicht mehr zusammenarbeiten will, möchte es nun neue Partnerschaften mit Brasilien, Indien, China und afrikanischen Ländern eingehen.

X-förmige Station

Nun präsentierte Russland aktualisierte Pläne für seine ROSS. Am 2. Juli berichtete die russische Nachrichtenagentur TASS, dass das erste Modul der neuen russischen Raumstation bereits starten soll. Bereits innerhalb der kommenden 3 Jahre sollen die ersten Module von einer Rakete ins Orbit gebracht werden. Bis 2030 sollen dort dann alle 4 Hauptmodule andocken und so die X-förmige Raumstation bilden. 3 Jahre später werden dann noch 2 weitere Spezialmodule dazukommen.

2028 werden die ersten Kosmonauten zur Station fliegen, wenn alles nach den Plänen von Roskosmos läuft. Allerdings soll es die für den Betrieb gar nicht unbedingt brauchen. Die Station soll auch ohne Besatzung betrieben werden können.

Russland will gute Sicht auf Nordseeroute

Die ROSS soll 400 Kilometer über der Erde in einer polaren, sonnensynchronen Umlaufbahn um unseren Planeten kreisen – etwa in der gleichen Höhe wie die ISS. Laut Roskosmos sei die gewählte Bahn besonders im Sinne Russlands, weil man von dort eine gute Sicht auf die „strategisch wichtige Nordseeroute“ habe.

Ob Russland seinen Zeitplan einhalten kann, ist auch von der nächsten Generation der Schwerlastrakete Angara A5 abhängig. Diese hat seit 2014 3 erfolgreiche Testflüge absolviert. Auch Künstliche Intelligenz soll bei der neuen Rakete eine besondere Rolle spielen: „Wir werden die Unterstützung von KI nutzen, aber grundsätzlich werden wir natürlich unser Gehirn benutzen“, sagte Vladimir Kozhevnikov, der Bau der ROS verantwortet. Näher ging er darauf aber nicht ein, was diese KI genau beitragen oder können soll. Die Raumstation soll insgesamt 7 Milliarden US-Dollar kosten. Auch eine Flotte von Satelliten soll von der Station aus gesteuert werden.

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