Russischer Präsident Wladimir Putin

Russischer Präsident Wladimir Putin bei einer Weltraum-Ausstellung

© via REUTERS/SPUTNIK

Militärtechnik

Geheimdienste warnen vor russischer Weltraum-Atomwaffe

US-Geheimdienste warnen vor einer neuen weltraumgestützten Atomwaffe, bei der Russland zuletzt umfassende Fortschritte gemacht haben soll. Sie ist dafür konzipiert, Satelliten auszuschalten. 

Das könnte das umfassende Satellitennetzwerk der USA bedrohen, wie die New York Times unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen berichtet. Demnach haben die Geheimdienste sowohl den US-Kongress als auch die europäischen Verbündeten über die Erkenntnisse informiert.

Große Sorge

Obwohl die Bedrohung nicht als akut angesehen wird, da Russland bis jetzt nicht kurz davor sei, die Waffe einzusetzen, blicken westliche Kräfte mit großer Sorge auf die Entwicklungen. Der Einsatz einer solchen Satellitenwaffe könnte weitreichende Folgen haben, wie die Geheimdienste warnen. 

So könnte dadurch sowohl zivile Kommunikation als auch Überwachung aus dem Weltraum und militärische Kommando- und Kontrolloperationen der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten gestört werden. Derzeit seien die USA nicht in der Lage, einer solchen Waffe entgegenzuwirken und ihre Satelliten zu verteidigen, heißt es von ehemaligen Beamt*innen. 

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Weltraumvertrag

Die Erkenntnisse würden demnach stark infrage stellen, ob sich Russland noch dem Weltraumvertrag von 1967 verpflichtet fühlt. Jener verbietet eigentlich die Nutzung des Weltraums zu militärischen Zwecken, die die Sicherheit oder Interessen anderer Staaten gefährden. Festgehalten ist in ihm auch das Verbot der Stationierung von Atomwaffen auf dem Mond und anderen Himmelskörpern.

Russland hat bereits in der Vergangenheit Weltraumwaffen getestet. Mitte 2020 kamen etwa Informationen an die Öffentlichkeit, wonach das Land einen Test einer weltraumgestützten Antisatellitenwaffe durchgeführt haben soll. 

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Weitere Tests von Anti-Satellitenwaffen

Schon damals gab es scharfe Kritik von anderen Ländern, die auf die friedliche Nutzung des Weltraums verwiesen. Auch Länder wie China und Indien haben in der Vergangenheit bereits Antisatellitenwaffen getestet. Besonders aufsehenerregend war ein Vorfall im März 2019, bei dem Indien einen Satelliten in der Umlaufbahn abgeschossen hat. Die Trümmer stellten daraufhin auch eine Gefahr für die Internationale Raumstation ISS dar. 

Eine nukleare Anti-Satellitenwaffe dürfe jedoch noch viel größere Auswirkungen haben. So könnten mit ihr nicht nur einzelne, sondern ganze Schwärme vernichtet werden. Ein redundantes System, wie GPS, könnte so effektiv ausgeschaltet werden. 

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