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Anonymität

Neustart: Tor tauscht Aufsichtsgremium aus

Unter den neuen Mitgliedern des Verwaltungsrates sind mit Bruce Schneier und Matt Blaze zwei prominente Verschlüsselungsexperten. Neu mit dabei ist auch die Direktorin der Bürgerrechts-Organisation Electronic Frontier Foundation (EFF). Die Mitgründer Roger Dingledine und Nick Mathewson zogen sich aus dem Verwaltungsrat zurück, sollen aber weiterhin die technische Entwicklung von Tor leiten.

Zu dem Gründen für den überraschenden Komplett-Austausch äußerte sich der Verwaltungsrat in einem Blogeintrag vom Mittwoch relativ verschwommen - . Um die im vergangenen Jahr ernannte Projektchefin Sheri Steel zu unterstützen, sei es an der Zeit, bei der Aufsicht „den Staffel-Stab“ weiterzugeben.

Unruhe

Bei Tor hatte es zuletzt Unruhe gegeben: Der bekannte Aktivist Jacob Appelbaum hatte nach zum Teil anonymen Vorwürfen sexueller Nötigung die Arbeit für das Projekt aufgegeben; er bestreitet die Vorwürfe. Steele hatte zu Appelbaums Ausscheiden geschrieben: „Vorwürfe dieser Art waren nicht ganz neu für alle bei Tor; sie entsprachen Gerüchten, die einige von uns seit einiger Zeit gehört haben. Zugleich waren die jüngsten Vorwürfe viel ernsthafter und konkreter als alles, was wir zuvor gehört hatten.“ Appelbaum habe sich nach „ausgiebigen internen Diskussionen“ zurückgezogen. Das Statement hatte viele Fragen zum Umgang mit den Vorwürfen bei Tor offengelassen.

Tor ist ein Netzwerk, mit dem sich Verbindungsdaten im Internet anonymisieren lassen. Es kann dazu eingesetzt werden, das Browsen im Web, E-Mails, Instant Messaging, Web-Videokonferenzen und den Dateiaustausch im Netz zu verschleiern und einer Überwachung von außen zu entziehen.

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