Im Elfenland ist nicht alles so idyllisch, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat. Ivo, die Elfe, hat mit gehörigen Problemen zu kämpfen.
Im Elfenland ist nicht alles so idyllisch, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat. Ivo, die Elfe, hat mit gehörigen Problemen zu kämpfen.
© The Book of Unwritten Tales 2

The Book of Unwritten Tales 2: Märchen-Adventure mit Humor

The Book of Unwritten Tales 2: Märchen-Adventure mit Humor

In Aventásien scheint etwas nicht in Ordnung zu sein. Die Elfe Ivo fühlt sich schon längere Zeit nicht wohl. Es stellt sich heraus, sie ist schwanger. Wie kann das sein, da sie mit dem Prinzen, mit dem sie ihre Mutter verkuppeln will, ja noch nicht einmal … Nein, das kann nicht sein! Sie ist sich da ganz sicher. Das kann nur mit Magie zu tun haben. Um diesem Mysterium auf die Schliche zu kommen, macht sie sich auf den Weg in die Menschenwelt, um Rat vom Erzmagier einzuholen.

Wir befinden uns in einem kunterbunten Märchenszenario, das mit Gags vollgepackt ist. Oft begegnen uns Anspielungen auf Filme, Computerspiele oder witzige Bezüge zur realen Welt. So machen wir Bekanntschaft mit Schrödingers Katze, dem Cube aus Portal, einer Ratte, die Geheimdienstchef ist und Apples Siri wird durch den Kakao gezogen. Sogar die Entwicklungsgeschichte von Computerspielen wird mit einbezogen und ein Flaschengeist hat Probleme beim Wünsche erfüllen.

Spielewelt

Wer die ersten beiden Teile gespielt hat wird altbekannte Charaktere wiederfinden. Wir schlüpfen in die Rollen von dem freundlichen Gnom Wilbur Wetterquarz, der Elfe Ivo, dem Piraten Nate und seiner schrulligen Begleitung dem rosa Vieh. Die Story wird dabei auf lustige und sympathische Weise erzählt.

Die Grafik ist hübsch anzusehen. Hintergründe sind mit viel Liebe zum Detail gezeichnet. Die Designer haben wirklich gute Arbeit geleistet. Es wird eine stimmige Atmosphäre vermittelt, die einen schon nach kurzer Zeit packt. Der Soundtrack ist hingegen nicht so gelungen. Er ist zwar grundsolide, ist aber verbesserungswürdig. The Book of Unwritten Tales 2 (kurz: BoUT2) liefert nämlich nicht annähernd solche Ohrwürmer, wie beispielsweise die Deponia-Trilogie oder die legendären Monkey Island Titel. Manchmal hat man das Gefühl, dass die Musik gerade nicht so gut zur Szene passt.

Eine der Stärken sind die hervorragenden Synchronsprecher. Der deutsche Spieleentwickler engagierte bekannte Stimmen, die man schon aus Hollywoodfilmen kennt. Dadurch wirken die Charaktere lebensecht und man kann sich mit ihnen identifizieren.

Gameplay

Die Steuerung ist Adventure-typisch: Per Point and Click bewegt man sich durch die Spielwelt. Mit der rechten Maustaste werden Gegenstände betrachtet und mit der linken benutzt man sie. Klickt man rechts unten auf den Rucksack, öffnet sich das Inventory, wo alles Eingesteckte untersucht und verwendet werden kann. Startet man den Titel das erste Mal wird man nicht alleingelassen. Ein gut gelungenes, amüsantes Tutorial mit einem Roboter, der Wall-E zum Verwechseln ähnlich sieht, führt einen in die Spielmechaniken ein.

Die Rätsel fallen ein wenig zu einfach aus. Zu schnell sind sie gelöst und längeres Knobeln ist nie nötig. Das hilft zwar dem Spielfluss, aber für echte Adventure-Fans wird so keine wirkliche Herausforderung geboten.

Lustig aber brav

Die Gags und Dialoge sind zwar amüsant, aber zu brav geraten. Man vermisst den schwarzen, leicht bösen Humor wie er in Monkey Island bei Guybrush Shreepwood vorkommt. Die Hauptcharaktere kommen dadurch ein wenig steril und glattgebürstet rüber. Die Gags bringen einen zwar zum schmunzeln, aber es fehlt der Mut sich dabei etwas zu trauen. Manchmal hat man das Gefühl, das Spiel hat als Zielgruppe Kinder, denn das kitschige Märchenhafte wird im ersten Kapitel mit Prinzessin Ivo schon arg strapaziert. Die nächsten Kapitel entfernen sich dann aber wieder von der quietschrosa Mädchen- und Prinzessinenwelt.

Im Verhältnis zu dem vorherigen Teil, dem Prequel „Die Vieh-Chroniken“, ändert sich vom Spielkonzept nicht viel. Der deutsche Spielentwickler setzt auf bewährte Kost, die zwar funktioniert, traut sich aber nicht Neues zu bringen. Da aber schon die Vorgänger viel Spaß beim Spielen bereiteten, kommt so ein stimmiges Gesamtkonzept heraus.

Fazit

Das Adventure ist sehr gelungen und macht nur wenig falsch. Es versteht den Zuschauer in sein Abenteuer einzusaugen und zu faszinieren. Die Kapitel sind abwechslungsreich und es kommt nie Langeweile auf. Lediglich die innovativen Elemente vermisst man und der Humor könnte noch scharfzüngiger sein. Im Großen und Ganzen kann man eine Empfehlung für Adventure-Fans aussprechen.

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Christoph Wingelmayr

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