CBMed soll die heimische Medizinforschung vorantreiben
CBMed soll die heimische Medizinforschung vorantreiben
© Joanneum Research

Medizin

Biomarkerforschung: CBMed baut weltweite Kooperation aus

Zufrieden blickt das österreichische Kompetenzzentrum für Biomarkerforschung CBMed in Graz auf sein erstes Geschäftsjahr zurück. Im ersten Jahr wurden Projektverträge in der Höhe von neun Millionen Euro geschlossen und 21 Forschungsprojekte gestartet, hieß es am Montag. Zugleich wurde zu Wochenbeginn eine Kooperation mit dem deutschen Biotechunternehmen Qiagen und der Kapsch BusinessCom gestartet.

Präzisere Therapien

Viele Medikamente wirken bei einigen Patienten gut, bei manchen aber auch gar nicht oder mit Nebenwirkungen. Genaue Diagnostik auf molekularer Ebene mittels Biomarker und präzise angepasste Therapie sollen dem entgegenwirken. Biomarker sind biologisch messbare Einheiten wie Enzyme, Hormone oder Gene, die ein frühzeitiges Erkennen und ein individuelles potenzielles Ansprechen auf eine Therapie ermöglichen.

Ziel der Biomarker-Forschung in Graz ist es, Diagnose und Behandlung von Krebs, Stoffwechselerkrankungen und Entzündungen zu verbessern. "Wir haben den Anspruch in der Biomarkerforschung für Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Übergewicht weltweit führend zu sein", betonte Thomas Pieber, wissenschaftlicher Geschäftsführer des CBmed an der Medizinischen Universität Graz am Montag.

Erfolge

Das COMET K1-Kompetenzzentrum hat vor einem Jahr seine operative Tätigkeit aufgenommen. Seither seien 21 Forschungsprojekte mit Projektverträgen in der Höhe von neun Millionen Euro gestartet, 45 Publikationen veröffentlicht und drei patentfähige Erfindungen gemacht worden, wie der wirtschaftliche Geschäftsführer, Robert Fasching, schilderte. "Es wurden Biomarker entdeckt, die bei Krankheiten wie Krebs bzw. einer schweren Lungenkrankheit eine Frühdiagnose erlauben werden", erläuterte Pieber.

Zu den internationalen Kooperationspartnern zählen u.a. Astra Zeneca, mit Konica Minolta ist die Kooperation im Bereich der digitalen Pathologie angelaufen, ebenso wie eine Diabetes-Kohortenstudie mit MSD. Zuletzt wurden am Montag die Kooperationsverträge mit dem deutschen Biotechkonzern Qiagen und der Kapsch BusinessCom unterzeichnet: Das deutsche Unternehmen hat die erste durchgängige Komplettlösung für den Gensequenzierungsprozess nach Graz geliefert. Mit ihr will man am CBMed gemeinsam neue Maßstäbe in der Standardisierung und Qualitätssicherung bei Gensequenz-Analysen setzen.

Datenspeicherung im Berg

Die Kapsch BusinessCom, die am Rande der obersteirischen Stadt Kapfenberg eines der sichersten Rechenzentren Europas betreibt, wird die Hochsicherheits-Datenspeicherlösung für die anfallenden großen Datenmengen einbringen.

Eigentümer des CBMed sind neben der Medizinischen Universität Graz (43,5 Prozent) die Medizinische Universität Wien (20 Prozent), die TU Graz und Universität Graz, das Joanneum Research und das Austrian Institute of Technology. Dem Konsortium sind 34 Industrie- und 23 wissenschaftliche Partner beigetreten.

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